Houston Rockets – Dallas Mavericks Serie und Spiel 1

Dass die Houston Rockets und Dallas Mavericks aufeinander treffen war lange nicht klar und wurde erst am letzten Spieltag der regulären Saison entschieden. Umso schöner für die Fans, gehört diese Serie sicher zu den interessantesten der ersten Playoff-Runde.

So wollten sich beide Mannschaften vor zwei Jahren Dwight Howard verpflichten, doch die Mavs zogen den Kürzeren. Dafür sicherte sich Dallas aber ein Jahr später die Dienste von Chandler Parsons, der in seinen Augen in Houston nicht genug für seine guten Leistungen der letzten Jahre geschätzt wurde. Houston konnte sich dafür mit Ariza und einigen anderen Veteranen verstärken um Parsons Abgang zu kompensieren. Doch auch Dallas ließ sich nicht zweimal bitten und setzte die Kaderveränderungen im Laufe der Saison weiter fort. So konnten Nowitzki, Ellis, Parsons und Chandler während der Saison noch Rajon Rondo und Amare Stoudemire begrüßen, die die Mannschaft verstärken sollten, während in Houston Josh Smith ein neues zu Hause fand.

Beide Mannschaften sprachen zudem zu Beginn und im Laufe der Saison immer wieder über den Titel und fest steht, dass diese Reise für eines der beiden Teams schon in Runde 1 vorbei sein wird. Die besseren Karten scheinen auf den ersten Blick die Rockets zu haben, nachdem diese trotz vieler Ausfälle und Verletzungen eine tolle Saison spielten und auch drei der vier direkten Duelle für sich entscheiden konnten. Wer die Mavs aber kennt weiß, dass man sie nicht unterschätzen darf, schließlich bringen sie viel Erfahrung mit und wollen ebenfalls unbedingt weiter kommen.

Situation Houston Rockets (2. Platz: 56 Siege – 26 Niederlagen)

Wirft man nach der Saison einen Blick auf die Statistik der Houston Rockets fällt auf, dass 21 verschiedene Spieler mindestens neun Spiele für die Rockets machten. Außerdem fällt auf, dass Trevor Ariza der einzige Spieler ist, der alle Spieler bestritt und James Harden mit nur einem Ausfall der zweitkonstanteste Spieler in Houston war.

Danach geht es jedoch steil bergab und wenn man betrachtet, wer wie viele Spiele fehlte (auf Grund von Verletzungen oder Verpflichtungen während der Saison) wird einem klar, dass Coach McHale und MVP-Kandidat Harden hervorragende Arbeit leisteten um Houston auf den 2. Platz zu führen. So fehlten folgenden Spieler viele Spiele: Howard (41), Smith (27), Brewer (26), Jones (49), Terry (5), Papanikolaou (39). Nicht genannt wurden an dieser Stelle Donatas Motiejunas (11) und Patrick Beverly (25), da diese sich so schwer verletzten, dass sie in dieser Saison gar nicht mehr spielen können. Auch KJ McDaniels droht auszufallen, was die personelle Situation durchaus erschwert.

Immerhin sind Howard und Co. aber wieder fit und führt man sich einen Kader mit Terry, Harden, Ariza, Jones, Howard, Brewer und Smith vor Augen wird schnell klar, warum die Rockets trotzdem soweit oben stehen. Natürlich übernahm Harden die Hauptverantwortung und trug seine Mannschaft mit unfassbaren Werten auf Platz 2 und sich selbst zu einem möglichen MVP-Titel.

Da dieses Jahr neben der spielerischen Klasse auch die Playoff-Erfahrung vorhanden ist und auch die Teamchemie zu stimmen scheint, könnten die Rockets wirklich ein ernstes Wort um den Titel mitreden.

Situation Dallas Mavericks (7. Platz: 50 Siege – 32 Niederlagen)

Die Personalsituation ist und war bei den Mavs etwas entspannter. Natürlich kamen Rondo und Stoudemire erst im Laufe der Saison nach Dallas und spielten nicht mal 50 Spiele im Trikot der Mavs, doch von Ellis, Nowitzki, Chandler, Harris oder Barea verpasste kein Spieler mehr als sieben Spiele. Dass Parsons 16 Spiele fehlte scheint im Vergleich zu den Rockets-Problemen nicht so dramatisch und so sollten die Mavs besser eingespielt sein.

Wer die Mavs-Saison jedoch verfolgt hat weiß, dass dies nicht unbedingt der Fall ist. Nicht ohne Grund stehen sie nur auf Rang 7 und drohten kurzzeitig sogar noch weiter abzurutschen. Die Mavs taten sich vor allem nach der Verpflichtung von Rondo etwas schwerer. Die Bilanz war zwar positiv, doch immer wieder geriet ihr Spiel ins Stocken und vor allem Coach Carlisle schien nicht immer auf einer Wellenlänge mit Rondo zu sein.

Am Ende gewann Dallas aber noch einmal vier der letzten fünf Spiele und die Nachricht, dass Nowitzki sich wieder etwas sicherer fühlte, was seinen Schuss anging, sorgte für ein wenig Erleichterung. So darf man damit rechnen, dass Nowitzki trotz seiner 36 Jahre wieder viel Verantwortung tragen wird, da er für Houston nicht einfach zu verteidigen ist.

Besonders motiviert wird sich sicher auch Parsons präsentieren, der allerdings die letzten sechs Spiele mit Knieproblemen verpasste. Dass er spielen will scheint klar, doch auch er zeigte mit 15,7 Punkten pro Spiel nicht unbedingt die Leistungen, die man sich von ihm erhofft hatte. Ellis blieb der Topscorer und so gehörte auch Parsons ein wenig zu den Sorgenkindern der Saison.

Am Ende haben die Mavs aber immer noch einen hohen Anspruch und die Erfahrung aller könnte das Team etwas zusammen bringen. Der Druck ist hoch und auch wenn die Saison nicht ganz so rund lief, sollte man die Mavs auf keinen Fall abschreiben, denn auch sie haben mit Rondo, Ellis, Parson, Nowitzki, Chandler, Barea, Harris, Jefferson und beispielsweise Felton einen sehr erfahrenen Kader.

X-Faktor: Rajon Rondo

Chandler Parsons wäre hier vermutlich die einfachere Option gewesen, da er mit durchwachsenen Leistungen in der regulären Saison, aber einer großen Motivation gegen seinen Ex-Verein auftreten wird.

Rondo wird aber der wichtigere Spieler sein, wenn man bedenkt wie schwach seine reguläre Saison in Dallas war und wie gut er in wichtigen Spielen auftreten kann. So erzielte er in Dallas gerade einmal 9,3 Punkte, 4,5 Rebounds und 6,5 Assists – kein Vergleich, zu den deutlich besseren Werten in Boston. Sollte er in der Lage seine Leistungen zu steigern, selbst mehr zu scoren und insgesamt mehr Verantwortung zu tragen, könnte er den Mavs den Push geben, den sie benötigen um bessere Chancen in dieser Serie zu haben.

Da Patrick Beverly für Houston nicht spielen wird, wird er auch in der Verteidigung etwas weniger zu tun haben, was sie positiv auf den Rest des Spiels auswirken könnte. So hat er die Möglichkeit zum Schlüsselspieler dieser Serie zu werden.

Houston Rockets – Dallas Mavericks Tipp

Der Verlauf der Saison und auch die Ergebnisse der Aufeinandertreffen in der regulären Saison sprechen zunächst für Houston (3 Siege, 1 Niederlage). Schaut man sich die Ergebnisse aber genauer an, stellt man fest, dass die Spiele alle knapp waren (95-92 HOU, 99-97 HOU, 100-111 DAL, 108-101 HOU) und man Dallas auf keinen Fall unterschätzen darf.

Fraglich bleibt allerdings wer das Match-Up mit James Harden aufnehmen soll. Ellis ist zu klein, Parsons zu langsam und auch die anderen Spieler der Mavs scheinen dem Match-Up mit Harden nicht gewachsen zu sein. Auf der anderen Seite müssen die Rockets sich überlegen wie sie Nowitzki stoppen wollen, der für jede Mannschaft ein absoluter Alptraum ist.

Am Ende denke ich, dass die Mavs einfach nicht gut genug als Team funktionieren. Houston hat die Rollen klarer verteilt, während man in Dallas diese Struktur auf Grund der Persönlichkeiten vergeblich sucht. Daher werden sich die Rockets auch durchsetzen. Ich glaube jedoch, dass die Mavs nicht kampflos ausscheiden und Houston sechs Spiele für ein Weiterkommen braucht.

Spiel 1: Sonntag 19.04.2015 03:30

Spiel Nummer 1 wird sehr wichtig für die Serie. Bei einem klaren Sieg eines der beiden Teams könnte der komplette Serienverlauf auf den Kopf gestellt werden und Houston entweder durch marschieren oder die Mavs plötzlich einen unerwarteten Schub bekommen. Läuft das Spiel aber normal und ähnlich spannend wie in der regulären Saison, werden sich die Rockets durchsetzen.

Harden ist in der Form seines Lebens, die Verletzten sind fast alle wieder dabei und Houston zeigte sich auch in den letzten Spielen insgesamt etwas besser. Dallas zu unterschätzen ist zwar weiterhin ein Fehler, doch die Leistungen waren nicht konstant genug.

So rechne ich damit, dass die Rockets gewinnen und die Mavs trotz ihrer recht ordentlichen Auswärtsbilanz nicht ins Spiel kommen lassen. Die sechs Spiele Unterschied kommen nicht von ungefähr und so wird Spiel 1 ein erstes Beispiel dafür sein, warum Houston in diesem Jahr einfach ein bischen besser als die Mavs war und sehr wahrscheinlich auch weiter sein wird.

Tipp: Spread -5 Houston Rockets – 1,99 PinnacleSports.com