Memphis Grizzlies – Portland Trail Blazers Serie und Spiel 1

Am letzten Spieltag der regulären Saison gab es auch im Westen der NBA noch einige Verschiebungen. Letztendlich treffen die Memphis Grizzlies als fünftbestes Team auf die Portland Trail Blazers, die an Nummer vier gesetzt sind.

Obwohl die Trail Blazers auf Platz vier gelandet sind, haben jedoch die Grizzlies den Heimvorteil. Das liegt daran, dass die Blazers, als Champion der Northwestern Division, nicht schlechter als Rang vier platziert sein dürfen. Die Grizzlies errangen in der Regular Season allerdings vier Siege mehr, weswegen die Serie am Sonntag in Memphis beginnen wird.

Von beiden Teams kann eine sehr physische Serie erwartet werden. Körperkontakt, harte Fouls und vielleicht das ein oder andere Gerangel werden zum Alltag gehören. Vor allem unter den Körben wird es spannend, wenn mit Marc Gasol und Robin Lopez, sowie Zach Randolph und LaMarcus Aldridge vier Big Men aufeinandertreffen, die gerne physisch spielen.

Allerdings sind auch beide Mannschaften von Verletzungen gebeutelt. LaMarcus Aldridge spielt seit ein paar Wochen mit einer gerissenen Daumensehne und auch Nicolas Batum ist nicht hundertprozentig fit.

Auf Seiten der Memphis Grizzlies sind Aufbau Mike Conley, Tony Allen und Jeff Green die Sorgenkinder. Alle drei verpassten zum Saisonschluss mehrere Partien. Zumindest Allen und Conley scheinen, laut Informationen von ESPN, zum Start der Playoffs einsatzbereit.

Situation Memphis Grizzlies (5. Platz: 55 Siege – 27 Niederlagen)        

Die Saison der Memphis Grizzlies hätte nicht besser beginnen können. Nach 21 Siegen und nur vier Niederlagen war das Team von Coach Dave Joerger im Westen der NBA ganz weit vorne zu finden und legte den besten Start der Franchise-Geschichte hin.

Zwar ließen die Leistungen der Bären in den darauffolgenden Wochen etwas nach, aber das Team konnte sich hinter den übermächtigen Golden State Warriors auf Platz zwei festsetzen. Die beste Mannschaft der Southwest-Division schaffte dies, obwohl sie schon im Laufe der Saison mit einigen Ausfällen zu schaffen hatte.

Im Januar kam dann per Trade mit Jeff Green ein weiterer Flügelspieler zu den Grizzlies, der mit seinem guten Wurf und seiner Athletik den eher defensivorientierten Tony Allen in der Startformation ersetzten sollte. Zusätzlich erhofften sich die Verantwortlichen der Grizzlies mit Green etwas mehr Gefahr vom Flügel.

Denn Memphis' Spielsystem hat sich in den letzten Jahren kaum verändert. Auf den großen Positionen spielen mit Marc Gasol und Zach Randolph bullige, physische Typen, die weniger auf Athletik als auf Finesse und Geschicklichkeit setzen.

Das Experiment mit Green auf dem Flügel allerdings konnte nicht so richtig fruchten, da die beiden großen Spieler in der Mitte den Platz für Drives von Green zustellten. Der ehemalige Celtic wurde zum reinen Sprungwerfer für Eckendreier. Trotzdem konnten die Grizzlies ihre Spitzenposition im starken Westen halten, was für die Leistungsfähigkeit der Truppe von Dave Joerger spricht.

Situation Portland Trail Blazers (4. Platz: 51 Siege – 31 Niederlagen)

Während die Grizzlies die Saison phänomenal begonnen, blieben die Portland Trail Blazers eher unscheinbar, setzten sich allerdings schon zu Beginn der Saison in der Spitzengruppe im Westen fest.

Getragen von Aufbau Damian Lillard und Power Forward LaMarcus Aldridge stellte das Team von Terry Stotts jedes Team vor Probleme. Als mit Arron Afflalo am Tag der Trade-Deadline ein elitärer Flügelverteidiger mit Offensivfähigkeiten den Kader verstärkte, schienen die Blazers plötzlich als Geheimfavorit.

Doch, wie in den vergangenen Jahren auch, traf die Blazers eine Welle von Verletzungen wie ein Schlag ins Gesicht. Zunächst riss sich Shooting Guard und Publikumsliebling Wesley Matthews beim Zug zum Korb die Achillessehne. Die Tageszeitung „Oregonian“ rief danach eine neue Zeitrechnung aus: „A.W“ – Die Zeit „After Wes“.

Die schwere Verletzung ihres Anführers und besten Flügelverteidigers zählte die Trail Blazers an, der Handbruch von Backup Dorell Wright und die Rückenprobleme von Nicolas Batum sorgten für den ersten K.O.. Der Riss einer Daumensehne bei LaMarcus Aldridge beendete den Kampf. Jetzt hieß es nur noch möglichst heil in die Playoffs zu kommen.

X-Faktor: LaMarcus Aldridge

Über Jahre hinweg war der Big Man der Portland Trail Blazers unter dem Radar geblieben, obwohl sich seine Leistungen schon lange mit denen der besten Spieler auf seiner Position messen ließen. Vor zwei Jahren dann wurde ihm mit seiner ersten All-Star-Nominierung die gerechte Aufmerksamkeit zu Teil.

Seitdem hat der Power Forward sein Spiel auf ein neues Level gehoben. Nur Al Jefferson von den Charlotte Hornets erzielt noch mehr Punkte im Post-Up als Aldridge. Sein Wurf ist mittlerweile so gut, dass auch der Dreier zu seinem Repertoire gehört.

Zusätzlich hat er an Masse zugelegt und kann auch beim Rebound und in der Verteidigung mit den schweren Jungs der Liga mithalten. Die Double-Double-Maschine ist das Aushängeschild der Franchise. In diesem Jahr könnten die Blazers richtig weit kommen, wenn sich Aldridge nicht eine Sehne im Daumen gerissen hätte.

Eine Operation verschob der 29-Jährige in die Offseason, um in den diesjährigen Playoffs spielen zu können. Wie viel Leistung er in der Postseason wirklich bringen kann, ist also fraglich. Bleibt die gewohnte Feuerkraft aus, muss Aufbau Damian Lillard noch mehr Verantwortung übernehmen. Gegen die Memphis Grizzlies wird es ohne einen Aldridge in Topform auf jeden Fall schwierig.

Memphis Grizzlies – Portland Trail Blazers Serien-Tipp  

Kaum eine Serie wird so von körperlicher Kraft und Körperkontakt geprägt sein, wie diese. Vor allem die Old-School-Basketballer Zach Randolph und Marc Gasol stellen mit ihrer Kombination aus Kraft, Länge und Finesse ein großes Problem für die Verteidigung der Blazers dar.

Dass beide Grizzlies-Big-Men auch noch passen können, hilft dabei nicht gerade. Dennoch hat das System von Coach Dave Jourger für die Trail Blazers einen entscheidenden Vorteil. Sie wissen, was kommt. Es klingt einfach, aber das Spiel der Bären wird sich in den Playoffs nicht ändern.

Gelingt es Terry Stotts und seiner Mannschaft, die beiden Großen der Grizzlies unter ihren Möglichkeiten zu halten, haben sie durchaus eine Chance. Auf der anderen Seite war Portland in der Regular Season sehr abhängig vom Dreier. Fällt der nicht, hat das Team Probleme zu punkten, vor allem, wenn LaMarcus Aldridge nicht hundertprozentig fit ist. Zudem ist der Kader der Blazers aufgrund vieler Verletzungen extrem dünn besetzt und auch die verfügbaren Profis sind angeschlagen.

Alles in allem wird es sicherlich eine spannende Serie, allerdings mit dem besseren Ende für die Grizzlies. Das körperbetonte Spiel wird den angeschlagenen Blazers schwer fallen und Damian Lillard allein kann gegen eine der besten Verteidigungen der Liga wenig ausrichten. Memphis gewinnt daher nach sechs aufreibenden Spielen die Serie. Sie haben einfach mehr Waffen im Arsenal.

Spiel 1: Montag 20.04.2015 02:00

Die erste Partie der beiden Teams findet am Sonntagabend in Memphis statt. Dementsprechend motiviert wird das Heimteam auftreten. Die Trail Blazers hingegen haben es zwar geschafft, sich mehr oder weniger gesund in die Playoffs zu retten, sind aber dennoch verunsichert ob ihrer Verletzungsprobleme.

Schon das erste Spiel der Mannschaften wird zeigen, wie die gesamte Serie aussehen wird. Die Grizzlies suchen ihr Heil in kontrollierter Offensive und betonharter Verteidigung. Viel Ballbesitz und langsames Tempo sind wir ja schon gewohnt von den Bären.

Die Trail Blazers hingegen werden versuchen die Grizzlies ins Laufen zu bringen und ihnen ihren Spielstil aufzuzwingen. Gegen eine so abgeklärte und erfahrene Truppe wie Memphis wird das allerdings leider nicht von Erfolg gekrönt sein. Spiel eins geht knapp an die Grizzlies.

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