Toronto Raptors – Washington Wizards Serie und Spiel 1

Die Serie zwischen den Toronto Raptors und den Washington Wizards eröffnet die diesjährigen Playoffs am Samstag um 18:30 Uhr. Dabei gibt es bereits im Vorfeld erste Sticheleien, die in diesem Fall von Paul Pierce und den Washington Wizards ausgehen.

In einem längeren Interview packte Pierce über seine Zeit bei den Celtics und Nets aus und gab dabei einige heikle Information über Spieler wie Ray Allen, Rajon Rondo, Joe Johnson oder Deron Williams preis. Doch damit nicht genug, denn auch die Wizards kamen nicht gut davon.
Auch wenn Pierce sich darüber im Klaren war, dass seine Wizards alle drei Spiele gegen die Raptors verloren (84-103, 116-120, 93-95) ließ er verlauten, dass er nicht wirklich Angst vor dem Raptors hat. Er kann „es“ bei den Raptors nicht spüren, womit er auf den Killer-Instinkt und die Meisterschafts-DNA anspielte.

Toronto will sich davon natürlich nicht beeindrucken lassen und konterte damit, dass DeRozan sagte, Pierce hätte sich lieber die Bulls in der ersten Runde als Gegner wünschen sollen. Damit spielte er natürlich darauf an, dass die Raptors beweisen wollen, dass sie „es“ haben und besser sind.

So lässt sich zumindest eine kleine interessante Vorgeschichte vor diesem Duell finden und nachdem beide Teams nur phasenweise ihre Klasse in der regulären Saison aufblitzen ließen, darf man gespannt sein was die Serie zu bieten haben wird. Playoff-Erfahrung und die nötige Qualität im Kader bringen beide jedenfalls mit um in der Eastern Conference weiter als Runde 1 zu denken.

Situation Toronto Raptors (4. Platz: 49 Siege – 33 Niederlagen)

In der letzten Saison schlossen die Raptors das Jahr als Tabellendritter ab. Allerdings verbesserten sie in diesem Jahr ihre Bilanz und fuhren einen Sieg mehr als noch in 2014 ein, was gleichzeitig den Franchise-Rekord bedeutete. Dass trotzdem nicht wirklich von einer zufriedenstellenden Saison gesprochen werden kann, zeigt welche Ansprüche mittlerweile in Toronto herrschen und belegt außerdem, dass mehr drin gewesen wäre.

Toronto begann sehr stark und vor allem Kyle Lowry spielte sich zu Beginn der Saison in den Vordergrund. Lange Zeit gehörten sie mit den Hawks zu den beiden Top Teams und sogar nach dem All-Star Break standen sie zwischenzeitlich noch auf Platz 2. Doch nach und nach verloren die Raptors ihren Rhythmus. DeRozan verletzte sich zunächst, später fehlte Amir Johnson einige Spiele und zu guter Letzt musste auch Lowry einige Spiele pausieren. So ging die gute Abstimmung in Defensive wie Offensive verloren und der fehlende Einklang im Team kostete einige Niederlagen.

Doch es ist nicht alles schlecht. Mit sieben Siegen aus den letzten zehn Spielen kam man zum Ende der Saison wieder etwas besser in Form. Zudem hat man mit Lou Williams vielleicht sogar den Top-Favoriten auf den besten sechsten Mann der Liga und die Genesungen von Lowry und Co. stimmen auch zuversichtlich. So wird Toronto trotz des faden Beigeschmacks der regulären Saison mit viel Selbstvertrauen in die Playoffs gehen. Einen Franchise-Rekord trotz der angesprochenen Probleme zu erzielen, gibt ihnen dazu auch das Recht.

Situation Washington Wizards (5. Platz: 46 Siege – 36 Niederlagen)

Ist der Trash-Talk von Pierce ein Zeichen von Schwäche oder ein kluger Move eines Veteranen, der den Fokus des Gegners ein wenig von der Serie abbringen will. Beides ist möglich, da die Leistungen der Wizards nicht ganz so leicht einzuschätzen sind.

Ebenso wie Toronto startete Washington ziemlich gut in die Saison. Doch nach und nach kamen auch hier Verletzungen hinzu und außer Gortat konnte kein Spieler alle 82 Spiele bestreiten. Während Top-Star Wall nur drei Spiele verpasste und mit 17,6 Punkten und 10 Assists die wohl beste Saison seiner Karriere hinlegte, verpassten andere Spieler eine Menge Partien.

Pierce fehlte zehn mal, Beal sogar 19 mal, Nene verpasste 15 Spiele und auch Humphries (18) oder Porter (8) verbrachten viel Zeit an der Seitenlinie. Ob die schwankenden Ergebnisse hierauf zurück zu führen sind ist möglich, schließlich befand sich die Mannschaft sonst überall im oberen Mittelfeld der Teamstatistiken.

Die einzige Schwäche scheint tatsächlich in der Offensive zu liegen. Während sie in der Defensive die Möglichkeit haben ihre Gegner ruhig zu stellen und im Top-Ten-Bereich liegen, fiel immer wieder auf, dass sie in der Offensive teilweise etwas plan- und ratlos wirkten. Auch Wall konnte sich hier nicht immer so in Szene setzen, wie man es von einem Spieler wie ihm hätte erwarten können. So verschlechterten sie sich auch im Vergleich zur letzten Saison minimal und es bleibt interessant zu beobachten, wie sie sich in den diesjährigen Playoffs präsentieren werden.

X-Faktor: Paul Pierce

Der Veteran brachte sich durch seine Äußerungen ins Gespräch und natürlich auch ein wenig in die Verantwortung. Natürlich sind auch seine Mitspieler Playoff erfahren, doch wenn Pierce die meiste Verantwortung trägt, können Wall, Beal und Co. etwas befreiter aufspielen.

Mit nur 12 Punkten verlief die reguläre Saison relativ ruhig für ihn, doch wer ihn kennt weiß, dass er wenn es drauf ankommt das Tempo anziehen kann. Auch mit 37 Jahren wird er sich nicht schonen und versuchen den Wizards alles zu geben was er noch hat. Spielt Pierce gut, könnte er auch der holpernden Offensive Stabilität geben und den Wizards so erneut zum Einzug in die zweite Runde verhelfen.

Toronto Raptors – Washington Wizards Serien-Tipp

Rein von der Bilanz und der aktuellen Form beider Teams, könnte diese Serie die interessanteste der Eastern Conference werden. Auch wenn die Raptors alle drei Spiele gewinnen konnten, zeigten vor allem die letzten beiden Partien, dass die Wizards eine Chance haben.

Spiel Nummer 1 war Anfang November noch eine klare Sache. 103-84 gewann Toronto und ließ dabei keine Frage nach dem verdienten Siegerteam aufkommen. Das zweite Spiel ging dann aber in die Verlängerung, wo sich die Raptors erst nach der Extra-Zeit mit 120-116 durchsetzen konnten. Das dritte und letzte Spiel wurde dann ähnlich spannend und es war ein später Treffer von DeMar DeRozan, der für die Entscheidung sorgte. Entsprechend knapp könnte es also auch in den Playoffs werden.

Mein Tipp für diese Serie geht auf die Toronto Raptors in sechs Spielen. Auch ein siebtes Spiel könnte ich mir vorstellen, doch letzten Endes wird Toronto sich durchsetzen. Sie zeigten sich einfach ein wenig gefestigter und bewiesen mit den Siegen in der regulären Saison, dass sie den Wizards überlegen sind. Ob Pierce „es“ bei den Raptors diesmal sehen wird, bleibt abzuwarten, ich denke jedoch am Ende dieser Serie behält DeRozan Recht und Pierce hätte sich ein anderes Team für die erste Runde wünsche sollen.

Spiel 1: Samstag 18.04.2015 18:30

Natürlich ist ein guter Start in die Playoffs wichtig. Dementsprechend konzentriert und zielstrebig werden beide Mannschaft auch in dieses Spiel gehen.

Favorisiert sind jedoch die Raptors, die als einen Vorteil die eigenen Fans zu Hause im Rücken haben. Doch damit nicht genug. Laut Medienberichten sind die Verletzungen verheilt und Toronto scheint komplett zu sein. In Washington sieht es ein wenig schlechter aus. Otto Porter und Nene plagten sich ebenfalls mit kleinen Verletzungen rum, wegen denen sie das letzte Spiel verpassten. Natürlich spielte die Schonung zwar auch eine Rolle und laut Coach Wittman werden beide im ersten Spiel dabei sein. Trotzdem schlägt sich so etwas natürlich auf den Rhythmus nieder, was den Raptors einen weiteren Vorteil verschafft.

Zu guter Letzt zeigten sich die Raptors auch wesentlich heimstärker (27-14), als die Wizards auswärtsstark sind (17-24) und so rechne ich fest damit, dass die Raptors mit 1-0 in Führung gehen.

Tipp: Spread –4 Toronto Raptors – 1,93 PinnacleSports.com