Mit Big Al in die Playoffs

Im Sommer entschieden sich Michael Jordan und seine Bobcats den 29-Jährigen Al Jefferson zu verpflichten. Er erhielt einen Vertrag bis 2017 über ca. 41 Millionen US-Dollar und die Bobcats machten damit klar, dass sie damit nicht, den von vielen NBA-Teams gewählten Weg des Tankings gehen, sondern mit Al Jefferson als Franchise-Spieler angreifen wollen.

Das Team von Head Coach Steve Clifford befindet sich momentan auf dem 6. Tabellenplatz und sicherte sich bereits jetzt die zweite Playoff-Teilnahme in der jungen Franchise-Geschichte. Vor allem der 2,08 Meter große „Al“  ist einer der Hauptgründe, spielte und spielt er eine bärenstarke Saison.

Saison seines Lebens

Zweimal wurde Al Jefferson im Osten zum Spieler der Woche gewählt und dies auch mehr als verdient. So führte er seine Bobcats in jenen Wochen jeweils zu einer 4-0 Bilanz und konnte mit tollen Statistiken überzeugen. Die erste Auszeichnung bekam er vom 10. – 16. März, wo er mit 24,3 Punkten und 11,5 Rebounds brillierte. Die zweite Auszeichnung folgte kurze Zeit später, als er vom 31. März bis 6. April ebenfalls 24,3 Punkte, starke 13 Rebounds und 1,25 Blocks pro Spiel erzielte. Kein Wunder also, dass sich Jefferson zeitweise als bester Spieler der Conference präsentierte.

Die Saisonwerte belegeben ebenfalls die tolle Saison. 21,3 Punkte, 10,4 Rebounds und eine Quote von 50,5%  sprechen für sich und sind eher selten unter den Top-Spielern zu finden.  Doch Jeffersons harte Arbeit in der Off-Season hatte nicht nur Auswirkungen auf seine Leistungen. Auch andere Spieler profitieren von der Erfahrung und Klasse des Centers und seiner Präsenz in der gegnerischen Zone. Vor allem der junge Guard der Bobcats, Kemba Walker harmoniert hervorragend mit seinem Big-Man. Mit seinen kaum zu verteidigenden Post-Moves schafft er viel Platz für den Aufbauspieler: “Er macht es mir und allen anderen am Perimeter so viel einfacher.”

„Big Al“ erzielte in dieser Saison 38 Double-Doubles und  42- mal scorte er mehr als 20 Punkte. So lassen sich relativ leicht Beispiele für seine Top-Spiele finden:

Gegen die Atlanta Hawks markierte er beispielsweise 24 Punkte und griff 23 Rebounds ab. Auch das Spiel gegen die Los Angeles Lakers, in dem er eine 40 Punkte- und 18 Rebound-Performance hinlegte, gehörte zu seinen Top-Perfomances .  Sein bestes Spiel zeigte er aber gegen den amtierenden Meister, die Miami Heat und er erzielte 38 Punkte mit einer unglaublichen Quote von 75% aus dem Feld, zudem griff er starke 19 Rebounds ab.

Mit seinen Moves im Post, seiner Fußarbeit und seinem Talent am Brett zu scoren ist er schon lange zu einem gefürchteten Match-Ups für andere NBA-Center geworden. Doch in dieser Saison ist auch sein Team gut genug und der Erfolg ist endlich da. Schwächen hat der 29-Jährige aber noch in der Defense, doch die Mannschaft konnte dies erstaunlich gut auffangen. Platz 4 was die erzielten Punkte der Gegner angeht, zeigt wie gut die Defensive der Bobcats steht. Auch wenn man das langsame Tempo der Bobcats hochrechnet, lässt das Team von Head Coach Steve Clifford bei 100 gegnerischen Ballbesitzen nur 101,3 Punkte zu. Damit befindet sich Charlotte auf Platz 6, nur knapp hinter den Thunder und Spurs und sogar noch vor den Grizzlies oder Clippers, die mit Gasol einen Defensivspieler des Jahres oder Jordan einen der besten Shotblocker der Liga in ihren Reihen haben.

Gute Aussichten

So werden die Bobcats als Underdog in die Playoffs gehen, doch sie haben das Potenzial großen Teams ein Bein zu stellen. Mit ein wenig Glück in den nächsten Wochen können sie es vielleicht sogar vermeiden schon in der 1. Runde gegen eines der Top Teams aus Miami oder Indiana zu spielen. Dann könnte das Team um Al Jefferson vielleicht sogar die erste gewonnene Playoff-Serie der Vereinsgeschichte verbuchen.

Charlottes Zukunft sieht also wieder ein bisschen positiver aus, haben sie viele junge Talente, einen guten Head Coach und natürlich Al Jefferson, der sich als Franchise-Player zumindest in diesem Jahr auch endlich mal den Respekt verdient hat. Schließlich waren es seine Leistungen, die die Bobcats in die Playoffs geführt haben.