NBA-News am 06.05.2015

Memphis stellt Golden State kalt

„Meine Sicht war ganz gut. Ich hatte nicht das Gefühl, dass mein Sehvermögen von der Maske behindert wurde, weil sie im Weg war oder verrutscht ist“, so beschrieb Mike Conley nach der gestrigen Partie seine Erfahrungen mit der Gesichtsmaske, die er nach seiner Gesichtsoperation vor acht Tagen zur Sicherheit tragen muss. Der maskierte Mann machte bei den Grizzlies gestern den Unterschied.

Die MVP-Party von Stephen Curry wurde damit vorläufig abgesagt. Der wertvollste Spieler der Liga erhielt vor der Partie zwar die Trophäe, während des Spiels allerdings verging ihm wohl die Lust auf  feiern. An den ersten sieben Körben der Warriors war Curry beteiligt, doch auf der Gegenseite stahl ihm Mike Conley die Show. Der Aufbauspieler der Grizzlies machte seinen ersten vier Würfe rein und wirkte, als wäre er nie weg gewesen.

Mit knochenharter Defense malträtierten die Grizzlies die Warriors gestern. Das Team von Coach Steve Kerr schien sichtlich beeindruckt. Insgesamt schoss Golden State nur 41 Prozent aus dem Feld und ernüchternde 23 Prozent von der Dreierlinie. Vor allem die kleinen Spieler der Grizzlies hatten den gefährlichen Backcourt der Warriors im Griff. Klay Thompson wurde bei 13 Punkten und 6-15 aus dem Feld gehalten und auch Stephen Curry blieb mit 19 Punkten und sechs Assists unter seinem Saisonschnitt. Zusammen trafen die „Splash Brothers „nur drei ihrer 17 Dreier.

Die Grizzlies zwangen die Warriors zudem zu 20 Ballverlusten. In der eigenen Offensive hingegen überzeugte vor allem Zach Randolph mit 20 Punkten und sieben Rebounds. Marc Gasol blieb mit 15 Zählern eher blass. Angeführt von Mike Conleys 22 Punkten erspielte sich Memphis eine 50-39 Halbzeitführung. Erst zum zweiten Mal in dieser Saison konnten die Warriors in einer Halbzeit weniger als 40 Punkte erzielen.

„Wir werden nicht alles umwerfen, weil wir in einem Spiel schlecht geschossen haben“, versuchte Stephen Curry zu beschwichtigen. Vor allem die schlechte Quote aus der Distanz war für ihn der Grund der Niederlage.

Schlussendlich siegten die Grizzlies mit 97-90 und endeten die 21 Spiele währende Siegesserie der Warriors zu Hause. Zuletzt verloren sie in eigener Halle am 11. November des vergangenen Jahres gegen die Chicago Bulls. Spiel Drei findet am Samstag in Memphis statt.

Ohne John Wall kein Sieg für die Wizards gegen Atlanta

Erst kurz vor Spielbeginn erfuhren die Spieler von Coach Randy Wittman, dass ihr All-Star-Aufbauspieler wegen eines verstauchten Handgelenks nicht spielen wird. Trotzdem lieferten die Washington Wizards den Atlanta Hawks einen erbitterten Kampf, den am Ende die Hawks für sich entscheiden konnten.

„Wir wussten, dass wir dieses Spiel gewinnen mussten“, sagte DeMarre Carroll nach der Partie, die er mit 22 Punkten als Topscorer beendete. Paul Millsap und Al Horford erzielten jeweils 18 Punkte und brachten die Atlanta Hawks gerade im Schlussviertel auf die Siegerstraße.

Wie schon in der ersten Partie konnten sich die Hawks zunächst eine Führung von zehn Punkten erarbeiten, verpassten es aber das Spiel endgültig für sich zu entscheiden. Die Wizards blieben auch dank eines hervorragend aufspielenden Ramon Sessions, der John Wall ersetzte, dran. 21 Punkte und vier Assists standen am Ende für Sessions zu Buche.

Auch Bradley Beal konnte trotz seines verstauchten Knöchels mit 20 Punkten überzeugen. Veteran Paul Pierce und Otto Porter halfen ihrem Team mit jeweils 15 Zählern. Nach fünf Spielen mit fünf Siegen mussten die Wizards dann gestern doch die erste Niederlage der Playoffs hinnehmen. Das Endergebnis von 106-90 wird dem Spielverlauf allerdings nicht gerecht. Die Partie war wesentlich enger als es das Ergebnis aussehen lässt. Spiel Drei findet am Samstag in Washington statt.

„Die Chancen für einen Einsatz von Chris Paul liegen bei 50-50“

Das sagte der Coach der Los Angeles Clippers, Doc Rivers, gestern. Die Clippers waren zwar am Montag auch ohne ihren Anführer in der Lage, die Houston Rockets mit 117-101 in die Schranken zu weisen, ob das aber auch ein zweites Mal funktioniert ist fraglich.

„Ich würde sagen 50-50“, antwortete Rivers gestern auf die Frage ob Paul heute spielen wird. „Ich weiß es aber ehrlich gesagt nicht. Er sah gut aus heute.“ Für den Coach spielt es keine Rolle, dass sein Team das erste Spiel ohne Paul gewann. „Wenn er spielen kann, spielt er. Wir wollen nur sichergehen, dass er gesund ist“, machte Rivers deutlich.

LeBron James nimmt die erste Niederlage gegen Chicago auf seine Kappe

Der Coach der Cleveland Cavaliers, David Blatt, versuchte zwar vergebens, den Druck und die Verantwortung von den Schultern des vierfachen MVPs zu nehmen, doch der 30-Jährige wollte der Schuldige sein. „Ich hatte ein schlechtes Spiel“, sagte James gestern. „Hätte ich ein gutes Spiel gehabt, hätten meine Statistiken anders ausgesehen und mit ist es egal, was andere Leute darüber denken.“

In der ersten Partie der Cleveland Cavaliers gegen die Chicago Bulls war James insgesamt auf 19 Punkte, 15 Rebounds und neun Assists gekommen. Besonders gewurmt hatte den zweifachen NBA-Champion allerdings seine schlechte Wurfquote von insgesamt 9-22 Versuchen. In der zweiten Hälfte verfehlte er acht seiner elf Würfe „Ich bin ein sehr effizienter Spieler. 9-22 ist einfach inakzeptabel“, so James weiter.

Isiah Thomas ist neuer Präsident der New York Liberty

Der ehemalige NBA-Profi der Detroit Pistons und zweifache NBA-Champion wurde gestern als neuer Präsident des WNBA-Klubs New York Liberty vorgestellt. Schon seit dem Herbst des vergangenen Jahres hatte er dem Frauenbasketballverein als Berater zur Seite gestand.

„Ich freue mich und fühle mich geehrt die Möglichkeit zu haben, die New York Liberty wieder an die Spitze der WNBA zu führen. Ich freue mich auf die Aufgabe“, sagte Thomas in einer Pressemitteilung der Franchise. Der ehemalige General Manager der New York Knicks denkt zudem darüber nach, der neue Besitzer des Klubs zu werden.