NBA-News am 24.04.2015
Golden State geht nach Verlängerung 3-0 in Führung
Je länger die Serie der Golden State Warriors und den New Orleans Pelicans andauert, desto knapper werden die Partien. War das erste Spiel zeitweise noch eine Demonstration der Stärke Golden States, sah es in der ersten Hälfte der zweiten Partie nach einem Sieg der Pelicans aus. Gestern in Spiel Drei rettete sie Stephen Curry vor einer Niederlage.
Die Warriors lagen in der ersten Auswärtspartie der diesjährigen Playoffs über das gesamte Spiel hinweg zurück. Die Pelicans hatten das Team von Steve Kerr im Griff und konnten sogar mit einer 20-Punkte-Führung ins vierte Viertel gehen. 89-69 stand es vor dem letzten Spielabschnitt. Anthony Davis zeigte wieder mal seine beeindruckenden Fähigkeiten und machte 29 Punkte, gepaart mit 15 Rebounds und drei Blocks.
In den verbleibenden zwölf Minuten allerdings drehten die Warriors noch einmal auf und kamen Punkt für Punkt an nun nervöse Pelicans heran. Mit 39-19 entschied Golden State den Spielabschnitt für sich. Vor allem Stephen Curry zeigte wieder einmal seine enorme Klasse. Der Aufbauspieler machte gestern 40 Punkte und bereitete neun Körbe vor. Auch Klay Thompson konnte mit 28 Punkten überzeugen.
„Wir waren in dieser Saison noch nicht oft in so einer Situation, aber mentale Stärke ist etwas, das wir definitiv haben“, sagte Klay Thompson nach der Partie gestern. „Es war Wahnsinn, wie wir die Partie beendet haben.“
Es lag vor allem an Stephen Curry und Mareese Speights, dass die Warriors die gestrige Partie nicht verloren. Denn bei noch zehn Sekunden verbleibender Spielzeit lagen sie mit ihrem Team 108-105 zurück. Nach einem Einwurf der Warriors an der Mittellinie ging Curry sofort zum Dreier hoch, setzte den Wurf jedoch an den Ring. Großer Auftritt Mareese Speights. Der Backup-Center aus Golden State griff sich den Offensivrebound und spielte den Ball geistesgegenwärtig wieder zurück zu Curry, der aus der linken Ecke gegen zwei Verteidiger einen weiteren Dreier abfeuerte. Diesmal traf er. Verlängerung.
Die Pelicans konnten sich von diesem späten Schock nicht mehr erholen. In der Overtime setzten sich die Warriors mit sechs Punkten ab und gewannen letztlich auch die dritte Partie der Serie mit 123-119. Mit einem Sieg am Samstagabend kann Golden State die Serie schon nach vier Spielen für sich entscheiden.
Kleiner Fun-Fact am Rande: Die Warriors lagen seit der Einführung der 24-Skunden-Uhr genau 358 Mal vor dem vierten Viertel mit 20 oder mehr Punkten zurück. Bis gestern konnten sie keine einzige dieser Partien gewinnen.
Tapfere Bucks verlieren nach zwei Verlängerungen gegen die Bulls
Nicht nur die Partie der Warriors und Pelicans brauchte eine Extraportion Basketball, um einen Sieger zu ermitteln, auch die Bulls und Bucks konnten sich gestern nach der regulären Spielzeit nicht auf einen Sieger einigen.
Dabei hatte es Derrick Rose in der Hand, als er ein paar Sekunden vor Schluss beim Zug zum Korb gefoult wurde und zwei Freiwürfe zugesprochen bekam. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Bulls mit 95-94 hinten. Der 26-Jährige konnte aber nur einen der zwei Würfe verwandeln und auch die Bucks konnten mit den restlichen vier Sekunden nicht mehr viel anfangen. So ging es in die erste Verlängerung.
Auch in der ersten Verlängerung schenkten sich die beiden Teams nichts, doch auch nach den ersten fünf Minuten Bonus-Basketball konnte kein Team das Spiel für sich entscheiden. Vor allem aber Derrick Rose und Jimmy Butler wollten in der zweiten Overtime nichts dem Zufall überlassen.
Insgesamt zeigte vor allem Rose die vielleicht beste Leistung dieser Saison. In 48 Minuten Spielzeit kam er auf überragende 34 Punkte, acht Assists und fünf Rebounds. Er traf fünf seiner neun Dreier und insgesamt fast die Hälfte seiner Wurfversuche. Jimmy Butler konnte in der zweiten Verlängerung groß auftrumpfen. Sein Steal und anschließender Dunk initiierten einen 8-0-Lauf der Bulls, der die Partie letztlich zu Gunsten Chicagos entschied. Butler markierte insgesamt 24 Punkte in 53 Minuten auf dem Feld.
Den Bucks schienen in der zweiten Overtime die Kräfte zu verlassen. Von vier Ballverlusten zu Beginn der Verlängerung konnte sich das Team von Jason Kidd nicht mehr erholen und verlor am Ende mit 113-106. Spiel Vier findet am Samstag wieder in Milwaukee statt, wo die Bulls den Sweep perfekt machen können.
Boston verliert zu Hause gegen die Cavaliers
Der TD Garden in Boston war in der Vergangenheit kein gutes Pflaster für die Cleveland Cavaliers. Von 15 Playoff-Partien, die die Franchise bis gestern Abend dort spielte, konnte sie nur mickrige zwei gewinnen. Dank LeBron James, Kyrie Irving und Kevin Love sind es mittlerweile drei.
Zwischen den beiden Mannschaften entwickelte sich mal wieder eine enge Partie. Die jungen Celtics hielten überraschend gut mit konnten aber den „Big Three“ aus Cleveland am Ende nicht mehr viel entgegensetzen. Vor allem zwei Dreier von Kevin Love in den letzten zwei Minuten bauten den Vorsprung auf sechs Punkte aus und brachten die Cavs auf die Siegerstraße. Insgesamt erzielte er 23 Punkte und neun Rebounds.
LeBron James kam bei seinem ersten Playoff-Spiel in Boston seit 2012 auf 31 Punkte und elf Assists und war damit wieder einmal bester Spieler seiner Mannschaft. Kyrie Irving blieb etwas blass in der gestrigen Partie. 13 Punkte und sechs Assists standen am Ende für ihn zu Buche.
Für die Celtics konnten Avery Bradley und Evan Turner überzeugen, die 18 bzw. 19 Punkte markierten. Dem Schlussspurt der Cavaliers konnten aber auch sie nichts mehr entgegensetzen. Mit 103-95 schlugen die Cavs die Celtics gestern. Auch sie können mit einem Sieg im nächsten Spiel die Serie bereits vorzeitig für sich entscheiden. Spiel Vier findet am Sonntag wieder in Boston statt.
Kawhi Leonard ist der beste Verteidiger der Liga
Der Small Forward der San Antonio Spurs wurde gestern mit dem „Defensive-Player-of-the-Year-Award“ ausgezeichnet. Leonard setzte sich knapp gegen Draymond Green von den Golden State Warriors durch und ist seit Ron Artest 2004 der erste Flügelspieler, der als bester Verteidiger ausgezeichnet wird.
„Es fühlt sich unglaublich gut an“, sagte der sonst eher ruhige Leonard nach der Preisverleihung. „Ich bin als Kind damit aufgewachsen, den großen Spielern dieser Liga zuzusehen. Ich habe mit damals gewünscht eines Tages auch mal so gut zu sein und die gleichen Preise zu gewinnen. Mein Gewinn zeigt, dass sich harte Arbeit lohnt.“
Der Spur ist neben Michael Jordan und Hakeem Olajuwon der einzige Spieler der Geschichte der NBA, der sowohl als Finals-MVP und bester Verteidiger der Liga ausgezeichnet wurde. Mit 2,3 Ballgewinnen führte er die NBA in dieser Kategorie in der regulären Saison an.