Memphis Grizzlies – San Antonio Spurs Spiel 4 28.05.2013
- Spiel 1: SAS – MEM 105-83
- Spiel 2: SAS – MEM 93-89
- Spiel 3: MEM – SAS 93-104
- Stand: 3-0 San Antonio Spurs
Die San Antonio Spurs haben sich mit dem 104-93 Auswärtssieg bei den Memphis Grizzlies in eine hervorragende Ausgangsituation gebracht. Zum zweiten mal hintereinander brachte jedoch erst die Verlängerung die Entscheidung, doch wieder einmal setzte sich die erfahrene Mannschaft aus San Antonio durch.
Zum spielentscheidenden Spieler wurde dabei erneut Tim Duncan, der mit 7 Punkten in der Verlängerung für die Entscheidung sorgte und seiner Mannschaft half, sich einen deutlichen Sieg mit 11 Punkten Unterschied zu erspielen.
Dabei sah es zu Spielbeginn zunächst nach einem völlig anderen Spielverlauf aus. San Antonio schien in Gedanken noch bei der zweitägigen Pause zu sein und sie verschliefen das erste Viertel völlig. 8 Ballverluste sorgten für den 11-29 Rückstand nach 12 Minuten und dafür, dass sich Coach Popovich zu einer äußerst seltenen Trainerentscheidung hinreißen ließ. In einer Auszeit nach ca. 7 Minuten Spielzeit wechselte der erfahrene Coach alle 5 Spieler aus und wollte damit ein Zeichen setzen. Leider klappte dies nicht und auch die „Zweite Fünf“ brachte keine Sicherheit ins Spiel der Spurs.
Trotz der harten Trainerentscheidung ließ sich das Team aus San Antonio aber nicht weiter verunsichern und sie starteten im zweiten Viertel die Aufholjagd. Memphis, die im ersten Viertel noch sicher und selbstbewusst aussahen, leiteten die Spurs-Aufholjagd eigentlich selbst ein und schenkten den Ball zum Beginn des zweiten Viertels gleich zweimal her und erlaubten Leonard und Bonner so einfache Punkte. Die Spurs kamen anschließend immer besser ins Spiel und als die Halbzeitsirene ertönte, hatten Parker, Duncan und Co. den Rückstand auf 4 Punkten verkürzt.
Coach Hollins hatte nun die Aufgabe sein Team wieder etwas aufzubauen um in der zweiten Halbzeit nicht komplett einzubrechen.
Auch wenn das tolle erste Viertel nicht wiederholt werden konnte, stabilisierte sich das Spiel des Heimteams und der dritte Spielabschnitt gestaltete sich wieder ausgeglichener. Der 44-40 Vorsprung konnte letztlich behauptet werden und als das vierte Viertel begann, führte Memphis mit 65-64.
Das letzte Viertel sollte dann wieder dramatisch werden. Die Spurs gingen zunächst in Führung, doch die Grizzlies blieben im Spiel. Wieder mal war es eine tolle Teamleistung, während der alle Starting Five-Spieler scorten, die Memphis im Spiel hielt. Doch auch auf Seiten der Spurs scorten neben Parker, Duncan und Ginobili zudem Matt Bonner und Tiago Splitter und sorgten für überaschende Moment in der Offensive von Coach Popovich. So lief es nach nur einem von zwei getroffenen Freiwürfen von Tony Allen auf die letzten Angriffe hin, doch sowohl Manu Ginobili als auch Mike Conley vergaben die Möglichkeiten zum Sieg und so sollte die Verlängerung die Entscheidung bringen.
Wie in Spiel 2 sollte sich nun Tim Duncan als spielentscheidender Spieler erweisen. Sein Einfluss auf den Spielausgang war gleich von Beginn der Overtime zu spüren. Er erzielte die ersten 5 Punkte und setzte auch im Folgenden seine Mitspieler gut ein. Bei Memphis fehlte jemand der das Spiel an sich zog und auch die Defensive brach ein wenig ein. So ließen sie 18 Punkte in nur 5 Minuten zu und waren offensiv nicht in der Lage die Fehler wett zu machen.
Damit führen die Spurs nun mit 3-0 und haben den Vorteil im Rücken, dass bisher noch nie ein 0-3 Rückstand aufgeholt werden konnte. Trotzdem werden sie konzentriert bleiben müssen, da die Grizzlies mit Sicherheit den Kampf suchen werden und als erste Mannschaft das scheinbar Unmögliche möglich machen wollen.
Memphis Grizzlies – San Antonio Spurs Aussicht Spiel 4
Die zwei knappen Niederlagen nach Verlängerung zeigen, dass Memphis letztlich nur die Abgezocktheit fehlte und sie vielleicht mit etwas mehr Glück nun auch 2-1 führen könnten, anstatt 0-3 zurück zu liegen. Doch die Spurs haben mit Duncan, Parker und Ginobili drei absolute Superstars, von denen diesmal Duncan seine Klasse ausspielte und die Spiele letztlich alleine entscheiden konnte.
Genau dieses Puzzleteil scheint den Grizzlies zu fehlen und es findet sich bisher kein Spieler, der konstant Verantwortung übernehmen kann. Mal war es Gasol, mal war es Conley, doch es fällt auf, dass die Rollenverteilung noch nicht so klar zu sein scheint, wie bei den Spurs.
Trotz dieser Tatsachen werden und dürfen die Grizzlies sich nicht aufgeben. In den Serien gegen die Clippers und Golden State bewiesen sie bereits, dass sie auch knappe Spiele für sich entscheiden können und das ihr großer Kampfgeist sie immer wieder angetrieben hat.
So wäre es nach dem 0-2 Rückstand gegen die Clippers und dem 0-1 Rückstand gegen die Warriors zudem eine tolle Story, wenn sie nun auch nach einem 0-3 Rückstand nochmal zurückkommen könnten. Doch natürlich werden die Spurs sich entsprechend zur Wehr setzen und sicher auch versuchen ihre Erfahrung dazu einzusetzen, die Serie zu entscheiden.
Dass sie bereits im nächsten Spiel ihren ersten Matchball verwandeln, scheint auf den ersten Blick auf gut möglich, da die Niederlagen sicher schwer für Memphis zu verdauen sind. Doch auf den zweiten Blick, wird klar, dass man die Grizzlies nicht unterschätzen darf und das ein Sweep nicht zum Verlauf der Saison und des bisherigen Playoff-Verlaufs passt.
Daher werden die Grizzlies mit den Fans im Rücken, ihr erstes Spiel gewinnen und somit einen Matchball abwehren können.