Miami Heat – Indiana Pacers Serie und Spiel 1
Endlich ist es soweit – die NBA-Finals stehen vor der Tür! Mit den Miami Heat trifft der Erstplatzierte der Eastern Conference auf die San Antonio Spurs, die die reguläre Saison im Westen als Tabellenzweiter abschlossen.
Leider verrieten die Aufeinandertreffen in der regulären Saison aber so gut wie nichts über die Kräfteverhältnisse der beiden Teams im direkten Vergleich. Immerhin lieferten sie aber ein wenig Diskussionsstoff. So ließ Greg Popovich seine vermeintlich besten Spieler mit Duncan, Parker, Ginobili und Green im ersten Aufeinandertreffen aus Schonungsgründen zu Hause. Der NBA gefiel diese Aktion gar nicht und sie belegte die Spurs mit einer Strafe von $250.000. Letztlich geriet das Spiel so in den Hintergrund, obwohl die Spurs trotz ihrer starken Dezimiertheit nur knapp mit 100-105 unterlagen.
Das zweite und bereits letzte Aufeinandertreffen sollte dann ein wenig zur Retourkutsche werden. Kurz vor der Begegnung setzten die Heat Wade und James auf die Injury-List und so gingen diese diesmal dezimiert in die Partie. Überraschenderweise entwickelte sich erneut ein spannendes Spiel und die Spurs konnten sich trotz der besseren Personalsituation nicht durchsetzen. Mit 88-86 entschied die „Reserve“ der Heat das Spiel für sich und zeigte so, dass sie auch ohne Wade und James durchaus konkurrenzfähig sind.
In den Playoffs ließen sie jedoch genau diese Qualität, der mannschaftlichen Geschlossenheit teilweise vermissen, retteten sich aber trotzdem durch überragende Leistungen von James in die Finals. Während die Pacers noch den nötigen Killer-Instinkt vermissen ließen, haben die Spurs nun allerdings genug Erfahrung um die Fehler der Heat besser auszunutzen. Daher ist für die Heat besondere Vorsicht geboten um die Spurs nicht ihr Spiel aufziehen zu lassen.
Dies konnten sie nämlich in den Playoffs bisher ganz gut. Gerade weil ihre Gegner teils ersatzgeschwächt auftraten, nutzten die Spurs die Schwächen rigoros aus und konnten zuletzt auch gegen die gut aufgelegten Grizzlies überzeugen. Ob und wie das erfahrene und durchaus etwas ältere Team der Spurs jedoch gegen die athletische, aggressive und schnelle Spielweise der Heat gegen halten kann bleibt abzuwarten. Die Pacers zeigten immerhin gute Ansätze wie die schwere Aufgabe angegangen werden kann.
Letztlich wird es also nicht nur auf die Leistungen der beiden „Big Threes“ ankommen, sondern auch die Leistungen der Rollenspielern, die für die Überraschungseffekte sorgen können.
Situation Miami Heat (1. Platz: 66 Siege – 16 Niederlagen)
Miami, die in der regulären Saison noch mit 27 Siegen in Folge zu glänzen wussten, zeigten in den Playoffs zuletzt einige Schwächen. Nachdem die Serie gegen die Bucks noch locker und souverän mit 4-0 gewonnen werden konnte, wurde es in Runde 2 schon etwas schwieriger. Gegen ein stark dezimiertes Team der Bulls, schafften sie zwar ein 4-1, doch immer wieder schienen die Heat an ihre Grenzen zu gelangen. Mit aggressiver Defense wurden einige Spiele ziemlich spannend und viele Fans waren sich sicher, dass die Bulls mit kompletter Mannschaft siegreich hätten sein können.
Zu guter Letzt standen ihnen dann die Indiana Pacers gegenüber. Letztlich ging es bis in Spiel 7, in denen die Heat dann zum ersten mal so richtig an das Meister-Team des letzten Jahres erinnerten. Trotz der Tatsache, dass Chris Bosh zwar auch im letzten Spiel eher enttäuschte, reichte die Leistung der Mannschaft um sich in dominanter Manier das entscheidende Spiel zu sichern. Doch die insgesamt schwachen Leistungen von Wade und Bosh trieben Coach Spoelstra immer wieder Sorgenfalten auf die Stirn und so steht fest, dass vor allem diese Beiden mehr denn je gefordert sein werden.
LeBron James, dessen Quoten ein wenig nachließen, zeigte immer noch überragende Leistungen und trieb seine Mannschaft an. Für ihn wird diese Finalserie etwas besonderes, nachdem er im Jahr 2007 bereits mit den Cleveland Cavaliers an den Spurs scheiterte. Somit ist er auf Rache aus und will sein Team, das zum dritten mal hintereinander die Finals erreichte, zum Sieg führen.
Situation San Antonio Spurs (2. Platz: 58 Siege – 24 Niederlagen)
Während die Conference Finals für die Heat zur Zitterpartie wurden, steigerten die Spurs ihre Form im Laufe der Zeit. Das Erstrunden-Duell gegen die Lakers wurde durch die Verletzungen von Bryant, Nash und Co. nie zur richtigen Probe und ging mit 4-0 locker an San Antonio. Auch in der Serie gegen die Thunder hatten die Spurs das Glück, dass mit Westbrook einer der wichtigsten Spieler fehlte. Immerhin konnten sie den Spurs mit ihrer Schnelligkeit und Athletik aber noch ein Spiel stehlen, doch mit dem 4-1 zeigte San Antonio letztlich die nötige Cleverness und Klasse.
Im Finale der Western Conference kam es dann zum Duell mit den Memphis Grizzlies, die mit ihrer Spielanlage ein ganz anderes Profil als die Thunder aufwiesen. Die Spurs stellten sich aber hervorragend darauf ein und Duncan und Splitter schalteten die starken Big-Men aus Memphis aus. Obwohl viele Experten sogar einen Sieg der Grizzlies erwarteten, zeigten die Spurs was in ihnen steckt. Auch wenn zwei Spiele in die Verlängerung gingen, sweepte San Antonio die Grizzlies und bewies einmal mehr die einzigartige Klasse.
Durch das schnelle Erreichen der Finals hatten die Spurs nun 10 Tage Zeit sich zu kurieren um topfit in das erste Spiel gehen zu können. Doch die lange Pause stört natürlich auch den Rhythmus und die Spurs sind sich bewusst, dass dies ein entscheidender Nachteil sein kann. Trotzdem werden sie natürlich hochmotiviert in das Spiel gehen und sich als seit Jahren totgesagtes und zu altes Team nochmal beweisen wollen.
Bei ihrer vielleicht letzten Chance als gemeinsame Big Three in den Finals werden Duncan, Parker und Ginobili alles aus sich rausholen, doch ob dies reichen wird bleibt abzuwarten.
X-Faktor: Kawhi Leonard
Obwohl die Big Three beider Teams die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, könnte Leonard zur Schlüsselfigur dieser Finals werden. Der Small Forward wird die schwere Aufgabe haben, LeBron James zu verteidigen. Zeitgleich war er bisher einer der besten Rollenspieler seiner Mannschaft und wusste auch in der Offensive immer wieder Akzente zu setzen.
Spielt Leonard gut und kann er LeBron auch ohne die Hilfe seiner Big-Men in Schach halten, stehen die Chance der Spurs nicht schlecht und der junge Forward könnte einen weiteren Schritt in seiner Entwicklung machen.
Miami Heat – San Antonio Spurs Pacers Tipp
Die Spurs spielten bisher äußerst souverän, während die Heat Schwächen offenbarten. Dwyane Wade bewies im letzten Spiel gegen Indiana wie wichtig er für seine Mannschaft ist, doch vor allem er enttäuschte bisher in den Playoffs und sorgte dafür, dass die Heat kurz vor dem Aus standen. Neben ihm schien aber auch Chris Bosh zuletzt ein wenig überfordert und offenbarte eine ungewohnte Formkrise. Genau dies wollen sich die Spurs zu Nutze machen und die Serien der Heat gegen Chicago und Indiana gaben zudem gute Bespiele, wie man die Heat schlagen kann.
Auf der anderen Seite haben die Spurs eine lange Pause hinter sich und vermissen den Spielrhythmus. Dies wiederum will Miami natürlich ausnutzen, die durch den klaren Sieg im 7. Spiel ein wenig Selbstvertrauen tanken konnten und durch den Heimvorteil ein weiteren wichtigen Faktor auf ihrer Seite haben.
Letztlich werden Nuancen die Serie entscheiden, doch sollten Wade und Bosh ihre Verletzungen und Formkrisen in den Griff bekommen, wird wohl kein Weg am amtierenden Meister vorbeiführen. Das schnelle, aggressive und nimmermüde Spiel der Heat ist zu viel für Duncan und Co. und so wird nicht nur LeBron seine persönliche Revanche gelingen, sondern auch der Repeat für die Heat raus springen.
Miami Heat – Indiana Pacers Spiel 1
Durch den Heimvorteil findet das erste Spiel in Miami statt, wo die Fans das positive Gefühl nach dem Sieg in Spiel 7 noch spüren. Daher werden sie ihrer Mannschaft den Rücken stärken, die natürlich auch eine Menge Selbstvertrauen mitbringt.
Die lange Pause der Spurs wird zudem sicher auch einen wichtigen Teil in diesem Spiel ausmachen, weswegen die Heat klar favorisiert sind. Auch wenn Duncan, Leonard und Co. die Defensive sicher gut stabilisieren werden und Parker in der Offensive gekonnt Regie führen wird, scheint Miami alle Vorteile auf ihrer Seite zu haben
So werden sie Spiel 1 gewinnen und Coach Popovich vor die schwere Aufgabe stellen, die Spurs in Spiel 2 neu einzustellen und zu motivieren.