Miami Heat – Indiana Pacers Spiel 5 31.05.2013
- Spiel 1: MIA – IND 103-102
- Spiel 2: MIA – IND 93-97
- Spiel 3: IND – MIA 96-114
- Spiel 4: IND – MIA 99-92
- Stand: 2-2
Im wohl wichtigsten Spiel der Saison haben die Indiana Pacers ihre Klasse bewiesen und den 1-2 Rückstand gegen die Miami Heat ausgeglichen. Mit 99-92 bezwang das Team aus Indiana den amtierenden Meister und macht somit aus der „Best of Seven“ eine „Best of Three“-Serie.
Während sich auf Seiten der Heat LeBron James ausfoulte und weder Wade noch Bosh das Spiel entscheidend beeinflussen konnten, avancierte Roy Hibbert mit 23 Punkten und 12 Rebounds zum wohl wichtigsten Mann der Pacers. Doch natürlich war es letztlich die komplette Teamleistung die für den Sieg sorgte und die Heat immer wieder unter Druck setzte.
Gleich zu Beginn des Spiels legten die Pacers entsprechend los. Ein 11-0 Lauf sollte den Gästen direkt vor Augen führen, dass Indiana heute den Kampf annimmt und sich nach der klaren Niederlage in Spiel 3 nicht unterbringen lassen wollte. Miami kam jedoch nach und nach besser ins Spiel und hatten den Rückstand auf zwei Punkte verkürzt, bevor Lance Stephenson fünf Sekunden vor Viertelende für den 26-22 Zwischenstand sorgte.
Das zweite Viertel begann dann erneut besser für die Pacers, die sich schnell auf 34-25 absetzen konnten. Doch wieder kämpften sich die Heat wieder ran und LeBron James sorgte mit der Schlusssirene für den Halbzeitstand von 47-48 aus Sicht der Gäste.
Bereits jetzt zeigte sich eine leichte Reboundüberlegenheit für Indiana, doch Miami hatte keinen Grund den Kopf in den Sand zu stecken. Der knappe Rückstand wurde zu Beginn der zweiten Halbzeit direkt egalisiert und die Heat gingen selbst in Führung. Während die Pacers den jeweils besseren Start in den ersten beiden Vierteln hatte, war es nun der amtierende Meister, der sich schnell eine 60-54 Führung erspielte. Doch die Pacers kamen wie so oft in der Serie zurück und erkämpften sich mit einem 15-4 Lauf einen 5 Punkte Vorsprung. Das spannende und intensive dritte Viertel fand dann einen würdigen Abschluss. Mit zwei Sekunden Restzeit und Einwurf an der Seitenlinie für die Pacers, passte George Hill den Ball quer übers Feld in die Ecke, in der Lance Stephenson wartete. Er fing den Ball, setzte zum Dreier an und die herannahende Defense von Wade, zwang ihn den Wurf enorm hoch anzusetzen. Trotz der hohen Flugkurve fand der Ball den Weg in den Korb, die Halle schien für einen Moment zu explodieren und die Pacers sicherten sich eine 7 Punkte Führung.
Diese konnte dann im letzten Viertel zunächst ein wenig ausgebaut werden, bevor die Heat wieder zu einem kleinen Lauf ansetzen. Beim Stand von 86-86 setzte Ray Allen einen wichtigen Dreier zur Führung von Miami. Doch die Pacers hatten die richtig Antwort parat. Mit einem 13-3 Lauf zum Ende des Viertels drehten die Pacers ihren Rückstand nach dem Dreier Allens um und konnten sie das Spiel mit 99-92 für sich entscheiden. Entscheidend war dabei vor allem die Reboundarbeit der Pacers, die sich nun noch deutlicher zeigte als noch in der ersten Halbzeit. Mit 16-4 Rebounds gewannen sie den Kampf an den Brettern im letzten Viertel und sicherten sich mit 6 Offensiv-Rebounds mehr Rebounds als die Heat insgesamt.
Dieser Fakt und die Tatsache das LeBron James eine Minute vor dem Ende mit dem sechsten Foul das Spielfeld verlassen musste, brachen den Heat letztlich das Genick und sorgen für weitere Spannung in dieser bisher sehr aufregenden Serie.
Miami Heat – Indiana Pacers Aussicht Spiel 5
Coach Spoelstra und seinen Spielern war klar, dass man bei einer Reboundunterlegenheit von 30-49 große Probleme hat ein Spiel zu gewinnen und dass man eine etwas andere Einstellung an den Tag legen muss. Vor allem die zugelassenen 15 Offensivrebounds bei nur 18 eigenen defensiven Rebounds sind zu wenig und gerade gegen ein körperlich sowieso schon überlegenes Team nicht zu entschuldigen.
Entsprechend war auch der Tonus nach dem Spiel, in dem klar gemacht wurde, dass die Arbeit an den Brettern besser werden muss. Vor allem Chris Bosh enttäuschte hier bisher und ist mit 3,3 Rebounds im Schnitt in dieser Serie deutlich unter seinen Möglichkeiten.
Es bleibt jedoch abzuwarten, wie die Heat dieses Problem angehen werden. Hibbert und West sind bisher kaum zu halten und sowohl Bosh, als auch Andersen oder Haslem haben große Probleme gegen die Big-Men der Pacers. Trotzdem muss der Meister nun zeigen, dass die Aufgabe gewachsen sind.
Coach Vogel brachte genau dieses Kunststück fertig und stellte seine Mannschaft in diesem Spiel besser ein. Nachdem James im letzten Spiel im Post noch dominierte, wurde er nun öfter gedoppelt und war mit 1-6 in Post-Up Situationen wesentlich uneffektiver als noch in Spiel 3. Die Gesamtquote von 8-18 war für seine Verhältnisse auch schwach, doch ihm ist keinesfalls ein Vorwurf zu machen. Auch wenn sein Ausfoulen ärgerlich war und er sich mit 4 Fouls allein im letzten Viertel etwas unglücklich anstellte, sind es seine Mitspieler die nun mehr denn je gefordert sind. Bosh zeigte mit 1-6 eine unterirdische Leistung und auch Wade blieb mit 5-15 aus dem Feld seiner Leistung schuldig. Auch wenn beide angeschlagen sind, müssen sie mehr zeigen, denn so scheint es schaden sie ihrer Mannschaft mehr.
Mit den Erkenntnissen aus Spiel 4 werden die Karten wieder gemischt und Spiel 5, wieder in Miami, wird sicher erneut ein anderes Bild liefern als die bisherigen Spiele.
Die Pacers scheinen insgesamt etwas klarer in ihrem Game-Plan und sind sich bewusst, dass die tatsächlich gute Chancen haben. Miami bewies zwar auch schon oft, dass sie zurückschlagen können, doch Wade und Bosh sind angeschlagen und auch die Role-Player haben Probleme gegen die starke Defensive der Pacers. Indiana nutzt ihre Vorteile aus und sorgt für einen Überraschungssieg. Sie gehen 3-2 in Führung und stellen die Heat vor die bisher größte Probe im Folgenden sechsten Spiel.