NBA Nacht 06.04.2014

Was passiert wenn in der besten Basketballliga der Welt 28 Teams mehr oder weniger gleichzeitig antreten? Diese Antwort hatte die gestrige Nacht parat, in der bis auf San Antonio und das Clippers-Team aus LA alle Mannschaften im Einsatz waren. Neben einigen packenden Top-Spielen, gab es viele richtungsweisende Duelle im Kampf um die Playoff-Plätze und die Ergebnisse waren zum Teil durchaus überraschend.

So verloren beispielsweise die Miami Heat nach Doppel-Overtime gegen die Minnesota Timberwolves und verpassten es so, den Vorsprung auf die Pacers auszubauen. Diese verloren nämlich erneut, diesmal gegen die Toronto Raptors und kassierten damit die siebte Niederlage in den letzten 10 Spielen. Für die Raptors war der Sieg wichtig, konnten sie so mit den Chicago Bulls und den Brooklyn Nets Schritt halten, die beide siegreich waren.

Mit den Charlotte Bobcats und den Atlanta Hawks waren auch die Plätze 7 und 8 erfolgreich und ließen damit den Vorsprung auf die Verfolger nicht weiter schrumpfen. Im Gegenteil sogar. Die New York Knicks verloren erneut und verschenkten bei der 89-90 Niederlage gegen die Washington Wizards die große Chance den Rückstand gleich zu halten.

Cleveland (derzeit Tabellenzehnter) verpasste genauso wie New York einen Sieg und hat sich damit wohl selbst die letzten Chancen auf einen Playoff-Platz genommen. Die Knicks stehen nun mit zwei Niederlagen mehr wieder „klar“ hinter den Hawks und sind auf Patzer der direkten Konkurrenz angewiesen.

Für das Playoff-Bild in der Western Conference gab es auch einige interessante Spiele. San Antonio (Platz 1) und die Clippers (Platz 3) hatten frei, doch mit dem Duell der Thunder und den Rockets trafen die Plätze 2 und 4 aufeinander. Überraschenderweise setzten sich Houston trotz Verletzungen durch, doch für keines der beiden Teams hatte der Ausgang direkte Folgen für die Platzierungen. Trostpflaster für die Thunder war sicher, dass Kevin Durant den 25-Punkte-Spiele-in-Folge-Rekord von Michael Jordan einstellte und im 40. Spiel in Serie diese Marke übertraf.

Die weiteren Teams erzielten folgende Ergebnisse: Portland verlor gegen die Suns, die damit den Anschluss zu Dallas und Memphis hielten, die beide in der heutigen Nacht erfolgreich waren. Auch die Golden State standen ihnen in Nichts nach und fuhren mit 102-69 den deutlichsten Sieg der vergangenen Nacht ein. Alle weiteren Spiele ließen die totale Spannung vermissen und außer Rondos Triple-Double bei der Cetlics-Niederlage gegen Philly gab es kaum wichtiges zu berichten, sodass wir den Fokus nun schnell auf die heutige Nacht richten wollen. Vorher aber noch kurz ein Blick auf die Tabellen:

Osten:

  1. Miami 52-23
  2. Indiana 53-24
  3. Toronto 44-32
  4. Chicago 44-32
  5. Brooklyn 41-34
  6. Washington 40-36
  7. Charlotte 38-38
  8. Atlanta 33-42
  9. New York 33-44
  10. Cleveland 31-46

Westen:

  1. San Antonio 59-17
  2. Oklahoma 55-20
  3. Los Angeles Clippers 54-23
  4. Houston 50-25
  5. Portland 49-28
  6. Golden State 47-29
  7. Dallas 46-31
  8. Memphis 45-31
  9. Phoenix 45-31

Mit nur sechs Spielen wird es heute also wieder ruhiger und es darf gespannt beobachtet werden, wie die Teams mit der Doppelbelastung umgehen werden.

Washington Wizards (40-36) – Chicago Bulls (44-32)

Je nach Verlauf der restlichen Spiele könnten wir hier ein mögliches erstes Playoff-Duell sehen. Die Bulls (Platz 4), derzeit gleichauf mit den Raptors (Platz 3) könnten mit einem Sieg auf den dritten Platz vorrücken. Dann würden sie in den Playoffs auf den Tabellensechsten aus Washington treffen, denen dieser Platz wohl schwer zu nehmen sein wird.

Für beide geht es um viel, machte Noah in einem Interview nochmal klar, dass die Bulls auf jeden Fall alles gewinnen wollen und sich auf keine Spielchen was die Platzierungen für die Playoffs angeht, einlassen wollen. Die Wizards wollen sicher auch gewinnen um einem Duell mit den Pacers oder den Heat in der ersten Runde aus dem Weg zu gehen und so darf man sich auf eine hohe Intensität und eine interessantes Spiel freuen.

Washington präsentierte sich dabei zuletzt wieder besser und gewann vier der letzten fünf Spiele, darunter Siege über die direkte Konkurrenz aus Indiana, Atlanta und New York. Vor allem das gestrige Spiel gegen die Knicks hatte es in sich, konnten sich die Wizards nur knapp mit 90-89 durchsetzen. Die sechs verbleibenden Spiele sehen nun noch drei Playoff-Gegner vor, gegen die es sicher nicht einfach wird. Die anderen drei Teams sollten machbar sein, sodass man den Tabellenplatz und die Form halten, wenn nicht sogar verbessern könnte.

Auf der Gegenseite stehen die Chicago Bulls, die sogar sechs ihrer letzten sieben Spiele gewinnen konnten und dabei die letzten vier in Folge gewannen. Mit den Wizards, Knicks und Bobcats und drei weiteren Gegner die keinen Einfluss auf die Playoffs haben, spielten sie nur noch gegen vermeintlich schlechtere Mannschaften, sodass ein Erreichen des erhofften dritten Platzes noch möglich ist. Derzeit stehen sie gleichauf mit den Raptors auf diesem Platz, doch Toronto hat durch den besseren direkten Vergleich die Nase noch vorn.

Vor dem dritten direkten Aufeinandertreffen ist es schwer einen Favoriten auszumachen. Die Bulls zeigten sich über etwas längere Zeit besser aufgelegt, doch die Wizards spielen zu Hause und gewannen die ersten beiden direkten Duelle. Die Bulls sind jedoch heiß auf die Playoffs und zeigten sich in wirklich blendender Verfassung. So kassierten sie nur einmal in den letzten 12 Spielen über 100 Punkte, konnten jenes Spiel aber gewinnen. Washington wird sich strecken müssen, aber Noah und Co. behalten am Ende die Oberhand. Chicago setzt sich durch und erhöht damit den Druck auf die gleichauf liegenden Raptors.

Tipp: Sieg Chicago Bulls – 1,95 Titanbet.com

Cleveland Cavaliers  (31-46) – Charlotte Bobcats (38-38)

Die Cleveland Cavaliers erspielten sich in den vergangenen Wochen noch eine kleine Außenseiterchance auf die Playoffs. Der Rückstand auf die Knicks und Hawks wurde immer kleiner und das gestrige Duell gegen die Hawks hätte diesem Kampf nochmal Feuer verleihen können. Am Ende zogen die Cavs aber den Kürzeren und mussten sich den Hawks mit 98-117 geschlagen geben. Somit haben sie vier Niederlagen mehr auf dem Konto als Atlanta und bei nur noch sieben bzw. fünf verbleibenden Spielen ist der Zug wohl abgefahren.

Die Charlotte Bobcats stehen direkt vor den Hawks, hatten aber glücklicherweise genug Vorsprung um dem Kampf hinter ihnen nur ein müdes Lächeln abgewinnen zu können. Mit ihrem Sieg in der gestrigen Nacht über die Orlando Magic konnten sie ihre Bilanz zum ersten mal seit November wieder ausgeglichen gestalten. Gewinnen sie heute und verlieren die Knicks das nächste Spiel haben sie den Playoff-Platz auch rechnerisch sicher.

Die Gründe für den Bobcats-Erfolg sind vielfältig. Die starke Defensive ist und bleibt sicher der Haupterfolgsgarant für die Bobcats. Kemba Walker zeigte zudem insgesamt solide Leistungen und erwies sich mit Al Jefferson, der den besten Basketball seiner Karriere spielt, als sehr gutes Duo. So waren auch gestern Beide spielentscheidend. Walker überzeugte mit einem Triple-Double, während Jefferson mit 29 Punkten und 16 Rebounds mal wieder unter den Brettern dominierte.

Diese Leistungen möchten sie gegen Cleveland gerne wiederholen, bei denen es zu brodeln scheint. Berichte darüber wie unglücklich Kyrie Irving ist passen ins Bild der verkorksten Saison, in der sich außer mit Abstrichen Waiters, eigentlich kein Spieler hervor tat.

Da nun das Playoff-Aus endgültig besiegelt scheint, könnte die Motivation natürlich auch dahin sein. Charlotte hat hingegen ein klares Ziel vor Augen und es scheint nur logisch, dass sie mit mehr Konzentration und Fokus in dieses Spiel gehen.

Daher setzen sich Walker, Jefferson und Co. am Ende heute auch durch.

Tipp: Spread +3 Charlotte Bobcats – 1,95 PinnacleSports.com