2015-16 – NBA is back – bring it on!!

In knapp 3 Wochen startet die NBA-Saison und auch wenn man sich eigentlich in jedem Jahr auf die anstehende Saison freut, so erwartet uns in diesem Jahr eine ganz besondere Saison.

Hinter uns liegt eine spannende Off-Season, die die Grundlage für eine interessante und ganz schwer einzuschätzende Spielzeit geschaffen hat. So können wir uns auf Comebacks, vielversprechende Rookies, Stars in neuem Teams, bisher keine verletzten Top-Spieler, ein vielleicht letztes Hurra der Stars der 2000er, vor Selbstvertrauen strotzende MVP-Kandidaten und letzten Endes eine Menge Teams freuen, die sich selbst den ganzen großen Wurf zutrauen – und das durchaus mit Recht.

Doch wo fängt man an diese Off-Season aufzuarbeiten? In den kommenden Wochen werden wir euch neben ersten Power Rankings nach der Pre-Season, auch eine Division-Vorschau liefern, in der die Veränderungen für jedes Team noch einmal detailliert aufgearbeitet werden. Bis dahin gilt es die Pre-Season genau zu beobachten und natürlich zu hoffen, dass alle Teams von schlimmeren Verletzungen verschont bleiben.

Verletzungen und Comebacks

Das Thema Verletzungen war in der vergangenen Saison ein durchaus Wichtiges. Durch die Ausfälle von Kobe Bryant, Paul George und Kevin Durant fehlten der NBA drei absolute Top-Stars die nicht nur MVPs waren oder sich auf dem Weg dort hin befanden, sondern außerdem Spieler die ihre Teams bereits zu Titeln führten oder sie zu einem der wohl ernst zu nehmenden Contendern machten.

Doch damit nicht genug. Mit Dwight Howard, Derrick Rose, Steve Nash, Jrue Holiday, Anderson Varejao, Danilo Gallinari oder beispielsweise Ricky Rubio waren weitere Top-Spieler, All-Stars oder Spieler mit riesigem Potential oft und lange verletzt, so dass sie ihren Mannschaften entweder komplett fehlten oder zumindest einen großen Teil der regulären Saison. Leider kann man die Liste ewig weiter führen und spätestens als man in den Playoffs zusätzlich Namen wie Irving, Love oder Beverly auf der Verletztenliste lesen musste war klar, dass die Gesundheit der Spieler vielen Teams einen Strich durch die Meisterschafts-Rechnung gemacht hatte.

Und so zeigte sich einmal mehr, dass man als gesundes Team die besten Chancen auf den Titel hat, weshalb die Meisterschaft für die Warriors mehr als verdient war. Schließlich war die Mannschaft so breit aufgestellt, dass kein Spieler in der regulären Saison im Schnitt mehr als 33 Minuten auf dem Feld stand. Werte die man sonst nur von den San Antonio Spurs kennt.

In der Hoffnung, dass dieses Jahr weniger Spieler verletzt sind, macht ein Blick auf die aktuelle Situation durchaus Hoffnung. Neben dem Dauerverletzten Neuling Joel Embiid, der erneut ein ganzes Jahr zu verpassen droht, ist von den bekannteren und vor allem wichtigeren Spielern bisher einzig Michael Kidd-Gilchrist fraglich für die Saison. Iman Shumpert soll zudem erst im Januar wieder kehren. Ansonsten halten sich die Verletzungen jedoch noch in Grenzen und sollten Spieler zum Saisonstart noch nicht dabei sein, wird ihre Rückkehr kurze Zeit später erwartet.

Natürlich hat dies zur Folge, dass die Verletzten der letzten Saison wieder dabei sind. Vor allem die Rückkehr von Kobe, Durant und George wird von den Fans sehnlichst erwartet und erste Auftritte in der Pre-Season machen Hoffnung. Doch auch andere Teams freuen sich darauf ihre Verletzten zurück zu bekommen. Die Cavs werden mit Love und Irving angreifen, die Rockets freuen sich auf Beverly und Howard. Zudem ist Rose wieder da und auch Spieler wie Rubio, Carter-Williams, Anderson, Noah oder Pekovic sind wieder dabei bzw. kurz davor wieder zurück zu kehren.

So werden die Rückkehrer für Aufruhr sorgen und der NBA an der einen oder anderen Stelle ein neues Gesicht verpassen. Sie werden ihre Teams nicht nur verbessern, sondern außerdem dafür sorgen, dass sich auch die zu erwartenden Leistungen verändern, da eine Saison ohne langwierige Verletzung natürlich viel mehr Erfolg für das jeweilige Team verspricht.

Trades

Ein Team welches nie wirklich Probleme mit langwierigen Verletzungen hatte waren die San Antonio Spurs. Ihre Kontinuität und Zuverlässigkeit waren über Jahre ihre große Stärke. So hielten sie auch seit je her am Kern ihrer Mannschaft fest und widerlegten Jahr für Jahr, dass sie angeblich zu alt seien. Dementsprechend ruhig verliefen die letzten Off-Seasons für sie und heimlich still und leise entwickelte sich so Kawhi Leonard zu einem absoluten Top-Spieler, der sich in dieser Off-Season selbst als kommenden MVP ins Gespräch brachte.

Doch dass nicht nur die Spieler eine unfassbare Klasse haben, bewies das Management in der diesjährigen spielfreien Zeit. Im Wissen, dass sich Duncans Karriere nun wirklich dem Ende zuneigt, sicherten sich die Spurs die Dienste eines der besten Power Forwards der Liga. LaMarcus Aldridge unterschrieb bei den Texanern und verstärkte die Mannschaft ungemein. Doch damit nicht genug. David West, von den Indiana Pacers unterschrieb ebenfalls in San Antonio und sorgt dafür, dass die Spurs mit Duncan, Aldridge, West und Diaw eine der wohl unangenehmsten Rotationen auf den tiefen Positionen spielen können.

Der Abgang von Aldridge, war auch gleichzeitig ein Teils des Zerfalls der Portland Trail Blazers, die nicht nur Aldridge verloren, sondern mit Matthews (Dallas), Batum (Hornets), Lopez & Afflalo (Knicks) oder auch Blake (Nets) oder Wright (Ausland) viele andere, wichtige Spieler ziehen lassen mussten. Dass Plumlee von den Nets oder Aminu von den Mavs zu den bekanntesten Neuverpflichtungen zählen macht klar, dass von den letztjährigen Blazers kaum noch etwas übrig ist ein Rebuild um Damian Lillard in vollem Gange ist.

Dass ein Rebuild nicht immer so aussehen muss, zeigten die Spurs, die durch Aldridge den nächsten Top-Star an Land ziehen konnten ohne dabei viele Spieler zu verlieren. Tiago Splitter verließ neben weiteren Rollenspielern die Mannschaft und sucht sein Glück nun in Atlanta. Diese mussten im Gegenzug zwar keinen ihrer Big-Man abgeben, doch mit DeMarre Carroll verließ eine der Stützen der letzten Saison das Team, welche jetzt durch die Rückkehr von Thabo Sefolosha aufgefangen werden soll. Carroll wechselte zu den Toronto Raptors, und soll damit eines der besten Teams der Eastern Conference verstärken. Die Reihe an Trades lässt sich endlos fortführen, sodass wir an dieser Stelle nur einige interessante und wichtige Trades bzw. Free Agent – Signings auflisten und die weiteren personellen Veränderungen in den Division-Vorschauen aufarbeiten.

Eastern Conference:

  • David Lee – neues Team: Boston Celtics
  • Nicolas Batum, Jeremy Lin – neues Team: Charlotte Hornets
  • Richard Jefferson, Mo Williams – neues Team: Cleveland Cavaliers
  • Monta Ellis, Rodney Stuckey, Jordan Hill – neues Team: Indiana Pacers
  • Amare Stoudemire, Gerald Green – neues Team: Miami Heat
  • Greg Monroe – neues Team: Milwaukee Bucks
  • Arron Afflalo, Robin Lopez, Sasha Vujacic – neues Team: New York Knicks
  • DeMarre Carroll – neues Team: Toronto Raptors

Western Conference:

  • Deron Williams, Wesley Matthews, JaVale McGee – neues Team: Dallas Mavericks
  • Ben Gordon, Jason Thompson – neues Team: Golden State Warriors
  • Ty Lawson – neues Team: Houston Rockets
  • Paul Pierce, Josh Smith, Wesley Johnson – neues Team: Los Angeles Clippers
  • Roy Hibbert, Lou Williams, Metta World Peace – neues Team: Los Angeles Lakers
  • Matt Barnes – neues Team: Memphis Grizzlies
  • Tyson Chandler, Mirza Teletovic – neues Team: Phoenix Suns
  • Al-Farouq Aminu, Ed Davis, Mason Plumlee – neues Team: Portland Trail Blazers
  • Rajon Rondo, Caron Butler, Marco Belinelli, Darren Collison – neues Team: Sacramento Kings
  • LaMarcus Aldridge, David West, Jimmer Fredette – neues Team: San Antonio Spurs

Für viele Teams änderte sich also eine ganze Menge und es wird sehr interessant zu beobachten sein, wie sich die neu formierten Teams schlagen werden.

Rookies

Ein Faktor der natürlich auch maßgeblich an den Teamgestaltungen beteiligt war, sind die neuen Rookies. Der Rookie-Jahrgang scheint mit Towns, Russell, Okafor, Porzingis, Hezonja, Cauley-Stein, Mudiay, Johnson, Kaminsky oder Winslow einige wirlich große Talente bereit zu halten. Nicht zu vergessen ist zudem, dass Julius Randle erst jetzt seine erste Saison spielt, nachdem er sich im letzten Jahr gleich zu Saisonbeginn verletzte.

Wie so oft spielen die Top-Picks in Teams, die sich eher am unteren Ende der Tabelle wieder finden, doch die Erwartungshaltungen sind groß und so erhoffen sich viele Teams gleich von Beginn an gute Werte und Leistungen ihrer Talente.

Häufig scheinen auch die Mischungen zu stimmen und spieler wie Towns, Russell, Randle oder auch Porzingis haben mit Garnett, Kobe und Melo die nötige Superstar-Erfahrung an ihrer Seite um sie auf die kommenden Aufgaben vorzubereiten.

Für eine Prognose scheint es noch etwas früh, doch Russell, Mudiay, Johnson oder auch Okafor und Towns ließen ihr Talent schon aufblitzen.

Überraschungen – Enttäuschungen

Am Ende bleiben die Rookies aber häufig nur eine Randerscheinung, denn schließlich wird es zum Ende der Saison Ernst und es geht um die Playoffs, in denen die Rookies häufig keine Rolle mehr spielen. Doch bevor wir uns um die großen Favoriten kümmern, bleiben einerseits die Fragen nach den möglichen Überraschungen der Saison, andererseits aber natürlich auch nach eventuellen Enttäuschungen.

Durch den Draft, die Trades, die vielen Comebacks aber natürlich auch die Erfahrungen die angehende Stars in der letzten Saison machten, hat sich also einiges getan. An dieser Stelle haben wir uns drei Teams ausgesucht, die in dieser Saison für Überraschungen sorgen könnten:

Sacramento Kings

Sollten Coach Karl und Cousins ihre Probleme in den Griff bekommen, könnte der vielleicht beste Big Man der Liga, mit einem wieder erstarkten Rondo und dem soliden Gay ein starkes Trio bilden. Mit unter anderem Collison, Belinelli, Butler und Cauley-Stein ist auch die Bank nicht schlecht besetzt und die Kings könnten überraschen.

Utah Jazz

Die Jazz überzeugten im letzten Jahr vor allem nach dem All-Star Break und gutes Teamspiel und hoher Einsatz zahlten sich aus. Der absolute Star fehlt, doch es ist gut vorstellbar, dass die Jazz da weiter machen wo sie im letzten Jahr aufhörten.

Milwaukee Bucks

Die Bucks überraschten ebenfalls bereits in der letzten Saison. Nun sicherten sie sich noch die Dienste von Greg Monroe, der das Team klar verstärkt. Das Team ist jung, hungrig, hat Talent und eine eventuelle Starting Five die sich mit Carter-Williams, Mayo, Antetokounmpo, Parer und Monroe sehen lassen kann.

Doch natürlich gibt es neben positiven Überraschungen auch immer Enttäuschungen. Auch hier haben wir uns drei Teams ausgesucht:

Portland Trail Blazers

Wer über Jahre den Anspruch hatte in der Western Conference um die Playoffs mitzuspielen und hier durchaus für Furore sorgte, dann allerdings vier seiner fünf Starting Five Spieler abgibt und außerdem wichtige Rollenspieler verliert, muss eine neue Richtung einschlagen. Dies hat allerdings zur Folge, dass die Erfolge der letzten Jahre nicht wiederholt werden können.

Indiana Pacers

Die Pacers in diese Kategorie zu stecken ist vielleicht etwas gemein, da Paul George wieder kommt und Monta Ellis eine Verstärkung ist. Doch mit dem Verlust des Duos um West und Hibbert verloren sie ihr Herzstück unter dem Korb. Die Pacers noch immer als ärgster Konkurrent von LeBron und Co? In dieser Konstellation kaum vorstellbar, auch wenn es im schwachen Osten für die Playoffs reichen sollte.

Dallas Mavericks

Die Mavs verloren eine Menge namhafter Spieler: Rondo, Ellis, Jefferson, Stoudemire, Chandler oder auch Aminu. Im Gegenzug kommt ein Matthews nach einem Achillessehnenriss, ein alternder Deron Williams, Shaqtin-a-Fool-Legende Javale McGee oder ein Zaza Pachulia. Chandler Parsons muss seinen Wert nach der verletzungsgeplagten Saison auch erst wieder bestätigen und Dirk ist ein weiteres Jahr älter. Bei so vielen Fragezeichen scheint den Mavs eine schwierige Saison bevor zu stehen.

Favoriten

Zu guter Letzt bleibt die Frage, wer am Ende das Rennen macht und sich den Titel sichert. Die Dichte der Teams die Ansprüche auf den Titel anmelden ist größer denn je und die meisten Teams sehen sich durchaus mit Recht in dieser Position. Schauen wir uns an, welche Teams in Frage kommen.

Golden State Warriors – Als amtierender Meister fraglos einer der Topfavoriten.

Cleveland Cavaliers – Ohne Irving und Love schafften es die Cavs bis in die Finals. Nun kehren die beiden All-Stars zurück.

San Antonio Spurs – Wie in jedem Jahr einer der Topfavoriten. Bedenkt man nun, dass Aldridge und West das Team verstärken, scheint diese Mannschaft fast schon unfair.

Los Angeles Clippers – Chris Paul, JJ Redick, Paul Pierce, Blake Griffin, DeAndre Jordan, Jamal Crawford, Josh Smith, Lance Stephenson … lässt man diese Namen ein wenig sacken, muss man die Clippers zu den Favoriten zählen.

Houston Rockets – Verletzungen plagten die Rockets in den letzten Jahren und trotzdem spielten sie sowohl in der regulären Saison als auch in den Playoffs eine große Rolle. Derzeit sind alle fit, Ty Lawson verstärkt die Mannschaft und James Harden scheint hungrig wie nie.

Oklahoma City Thunder – als Durant, Westbrook und Ibaka das letzte mal komplett fit waren, schafften sie es bis in die Finals. Mit Kanter, Augustin, Waiters, Morrow, Novak, Collison, Singler, Adams, McGary und Roberson haben sie zudem die nötigen Rollenspieler die die Lücken füllen können und so gehört auch OKC mit zu den Favoriten.

Erweiterter Favoritenkreis

Atlanta Hawks – Ok, ok… die Hawks verloren DeMarre Carroll und ließen in den Playoffs den Killer-Instinkt vermissen. Doch als 60-Win-Team haben sie eine Erwähnung verdient und wollen sicher beweisen, dass dies alles kein Zufall war.

Chicago Bulls – Rose ist wieder da, Gasol zeigte bei der EM überragende Leistungen und Butler ist bereit für den nächsten Schritt. Doch bleiben Rose und Noah fit? Bekommt der neue Coach das Team in den Griff? Wie entwickeln sich die Schwierigkeiten um Rose und Butler? Viele Fragezeichen, doch abschreiben darf man die Bulls nicht.

Memphis Grizzlies – seit Jahren spielen die Grizzlies oben mit, doch es fehlt der letzte Schritt. Matt Barnes bringt weitere Erfahrung, doch ist er die Verbesserung, die den Grizzlies zum ganz großen Wurf verhilft?

Es gilt für alle Teams in erster Linie gesund zu bleiben, denn nur dann haben sie beste Chancen auf den Titel. Fest steht, dass mit neun so starken Teams, die alle davon überzeugt sind durch starten zu können, die Vorfreude auf die Saison immer größer wird.

Denn vergessen darf man auch nicht, dass neben den vielen interessanten Teams auch die Einzelspieler wieder in den Fokus rücken und man mit Curry, Harden, James, Davis, Durant, George, Leonard, Westbrook, Melo, Paul, Griffin, Cousins usw usw mehr Spieler denn je hat, die das Selbstvertrauen oder die Erfahrung mitbringen um sich selbst als möglicher MVP ins Gespräch zu bringen.

Die drei Wochen bis zum Start der Saison scheinen wie eine kleine Ewigkeit, doch das Warten wird sich lohnen… NBA – bring it on!