Memphis Grizzlies (6-6) – Houston Rockets (5-7) – 21.11.2015 – 02.00 Uhr

Die Saison verlief für die Memphis Grizzlies und die Houston Rockets ähnlich, hatten beide zum Saisonstart mehr Probleme als erwartet und konnten sie nicht die eigenen Erwartungen, oder die der Fans erfüllen. Doch während die Grizzlies nur ihren Back-Up Point Guard für Mario Chalmers tradeten, entschieden sich die Rockets zu einem größeren Schritt und entließen völlig überraschend Head-Coach Kevin McHale.

Chalmers sorgt für Zwischenhoch

Zugegebenermaßen ist Mario Chalmers wohl nicht der Spieler, dem man zutraut ein Team herum zu reißen. Doch seitdem der zweimalige Meister-Guard für die Grizzlies aufläuft, ist der Erfolg zurück gekehrt. Drei Siege in Serie stehen bei den Grizzlies zu Buche und die Talfahrt ist vorerst gestoppt. Vor allem der Sieg über die Oklahoma City Thunder tat besonders gut und Chalmers konnte mit 29 Punkten restlos überzeugen.

Doch behoben sind die Probleme in Memphis damit noch nicht. Mit 101, 114 und 122 Punkten zeigte man sich zwar endlich mal offensiv gefährlich, doch so sah es auch zu Beginn der Saison aus, bevor sie sich anschließend phasenweise sehr schwer taten. Auch die Tatsache, dass alle drei Siege relativ knapp waren und erst im vierten Viertel erspielt wurden, lässt alte Dominanz derzeit vergessen.

Die Grizzlies selbst bleiben jedoch zuversichtlich. Die miserable Dreierquote hängt der Mannschaft nach, doch sie selbst betonten immer wieder, dass sie wissen was sie können und dass auch der kritisierte Dreipunktwurf dazu gehört. Gegen die Rockets wollen sie dies beweisen und die bisherigen Defensiv-Probleme von Houston könnten ihnen in die Karten spielen. Doch die Rockets reagierten auf ihre Probleme und es bleibt abzuwarten, wie die Mannschaft mit den Veränderungen umgeht.

Kevin McHale entlassen

Die Nachricht darüber, dass Coach Kevin McHale von seinem Trainerposten entlassen wurde überraschte die gesamte Liga. Es hielten sich mehr Gerüchte um teaminterne Probleme, wie fehlende Einstellung oder fehlender Glaube an die Teammitglieder, als dass der Coach in Frage stand. James Harden geriet eigentlich immer häufiger in den Fokus, da seine schwache Wurfquote und die manchmal teilnahmslos wirkende Defensive, wie eine dunkle Wolke über ihm und seinen auf den ersten Blick guten Statistiken, hängt (28,8 P, 6,2 R, 6,3 A).

Im ersten Spiel ohne McHale gewannen die Rockets immerhin mal wieder, hatten dabei aber eine Menge Glück. Lange Zeit lagen sie gegen die Blazers aussichtlos zurück und erst einige unverzeihliche Fehler der Blazers und ein Wunderdreier von Corey Brewer, brachte Houston in die Verlängerung. Hier traf Harden dann mal seine Würfe (am Ende 45 Punkte (11 von 29), dazu 8 Rebounds & 11 Assists)  und auch in der Defensive zog das Team an einem Strang. Ob dies eine Initialzündung war, wird sich zeigen, doch für Fans und Neu-Coach J. B. Bickerstaff keimte Hoffnung auf.

Viel wurde über Houston berichtet, doch all die Gerüchte scheinen durch die Entlassung des Trainers nun außen vor. Denn wenn ohne McHale der Erfolg wieder kommen sollte, war er vielleicht tatsächlich nicht mehr der richtige Mann und hatte einfach nicht mehr das Vertrauen seiner Mannschaft.

Tipp

Die Unsicherheit ist also groß und so sollte man zumindest noch einen Blick auf die weiteren Faktoren werfen. Das Spiel findet in Memphis statt und Verletzte gibt es auf beiden Seiten. Diese sind jedoch nicht so dramatisch, da die wichtigsten Spieler an Board sind. Die Form spricht für Memphis, da sie drei Spiele in Folge gewannen. Houston könnte zwar auch das Ruder rumreißen, doch dies müssen sie spielerisch zunächst beweisen. Daher denke ich, dass die Grizzlies als Favorit anzusehen sind und sie ihre gute Form mit einem weiteren Sieg bestätigen werden.

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Player to watch: Mario Chalmers

Selbst die Memphis Fans hätten nicht gedacht, dass sie mal für Chalmers jubeln würden, nachdem dieser im College einen wichtigen Wurf gegen Memphis traf. Doch der Vereinswechsel tat dem Ex-Heat-Guard scheinbar gut und mit 11, 16 und 29 Punkten und guten Quoten zeigte er gleich seinen Wert fürs Team. Auch Coach Joerger deutete an ihm mehr und mehr Spielzeit geben zu wollen, was auch für Chalmers Selbstvertrauen wichtig ist. Sein derzeitiger Saisonschnitt liegt bei 9,9 Punkten, doch in dieser Form und mit neuem Team sollte er problemlos mindestens 10 Punkte erreichen.