Indiana Pacers – Atlanta Hawks Vorschau Serie und Spiel 1
Die Serie der Indiana Pacers und der Atlanta Hawks ist vermutlich eine der unspektakulärsten. Doch trotz fehlender Superstars, einer fehlenden Rivalität und leider auch einigen Verletzungen dürfen sich die Fans der NBA auf einen interessante, spannende Serie mit gutem Basketball freuen.
Während der gesamten Saison bewiesen beide Teams mit konstantem Spiel, dass der Playoff-Einzug verdient war und das vor allem die Pacers eventuell sogar für die eine oder andere Überraschung sorgen können und den tollen Erfolg aus dem letzten Jahr wiederholen können.
Ein wenig überraschend wäre sogar Platz 2 für die Pacers möglich gewesen, doch durch einen unfassbar starken Saisonabschluss der Knicks wurden sie letztlich noch auf den 3. Platz verdrängt. Lange Zeit lieferten sie sich mit den Knicks einen heißen Kampf, wer der direkte Verfolger der Heat ist, doch letztlich legte die erfahrene Mannschaft aus New York am Ende nochmal einen Gang zu und setze sich ab. Durch den verletzungsbedingten Ausfall von Danny Granger war eine so starke Saison aber nicht zu erwarten. Zudem ließ Roy Hibbert den erhofften Sprung über die gesamte Spielzeit gesehen, ein wenig vermissen was das Abschneiden der Pacers noch ein wenig überraschender macht. Doch eine starke Saison von Paul George brachte der Mannschaft aus Indiana einen unerwarteten Aufstieg eines neuen Leaders, der sein Team immer wieder mit zog. Die guten Leistungen von Hill, West und den Bankspielern taten ihr Übriges und so konnten die Pacers die tolle letzten Saison, trotz des Ausfalls von Granger bestätigen.
Die Hawks mussten im Vergleich zur Vorsaison ebenfalls einen herben Ausfall verkraften. Joe Johnson wechselte zu den Brooklyn Nets und der Mannschaft aus Atlanta wurde so der Teamleader genommen. Doch auch ihnen merkte man den Verlust nicht an und mit Smith, Horford und Teague taten sich schnell andere Spieler auf, die eine zentralere Rolle im Hawks-Team übernahmen. Neben dem Abgang von Johnson mussten die Hawks aber noch zwei weitere schwere Ausfälle hinnehmen. So verletzten sich Lou Williams und Zaza Pachulia und hinterließen große Lücken, die nur schwer zu füllen sein werden.
Die gute Teamchemie und die Ausgeglichenheit der Teams sorgen jedoch trotzdem für gute Ergebnisse und ansehnlichen Teambasketball und auch wenn die großen Namen fehlen, darf man sich auf eine interessante Serie freuen.
Situation Indiana Pacers (3. Platz: 49 Siege – 32 Niederlagen)
Die Indiana Pacers können mit dem Ausgang der regulären Saison zufrieden sein. Auf Grund des Ausfalls des vorletzten Spiels gegen Celtics, verpassten die Pacers aber die Chance die 50-Siege-Marke zu knacken, doch diese statistische Spielerei wird ihnen egal sein.
Nach der tollen Leistung in den Conference-Semi-Finals im letzten Jahr, bestätigten die Pacers im Laufe der Saison, eines der wenigen Teams zu sein, denen man zutraut den Miami Heat ernsthaft gefährlich werden zu können. Doch bis es soweit kommt, wartet auf die Mannschaft aus Indiana noch eine Menge Arbeit.
Mit der zweitbesten Defense und als das Team was sich die meisten Rebounds angelt, haben die Pacers aber zwei für die Playoffs enorm wichtige Vorteile auf ihrer Seite. Die Tatsache, dass kein Spieler mehr als 8 Rebounds im Schnitt holt, zeigt das tolle Teamgefühl der Mannschaft. Auch die Offensive verteilt sich auf das komplette Team. Natürlich gehen George, West, Hill und Hibbert ein wenig voran, doch keiner von ihnen übertrifft die 18 Punkte pro Spiel und sie sind die Einzigen die mehr als 10 Punkte im Schnitt machen. Ob sich der fehlende Leader letztlich noch bestraft macht bleibt abzuwarten, nachdem Danny Granger nach einer kurzen Rückkehr, inmitten der Saison, erneut operiert werden musste somit seine Saison nie richtig begann und doch frühzeitig beendet war.
Paul George versuchte immer öfter die Rolle Grangers zu übernehmen und machte sich mit teils überragenden Leistungen zum Favoriten auf den Award für den „Most Improved Player“. Sollte er diesen Titel abräumen, wird er sicher nochmal ein wenig mehr Selbstvertrauen tanken und den Pacers so nochmal neue Energie verleihen und vielleicht die Rolle als Leader übernehmen können.
Situation Atlanta Hawks (6. Platz: 44 Siege – 38 Niederlagen)
Das positive Abschneiden der Atlanta Hawks war nach dem Abgang von Joe Johnson wohl nicht zu erwarten. So hätten sie eigentlich auch den 5. Platz sicher gehabt, doch einige Niederlagen am Ende der Saison warfen die Frage auf, ob sie nicht sogar extra den 5. Platz abgaben um einem eventuellen Aufeinandertreffen mit den Miami Heat in Runde 2 aus dem Weg zu gehen. Die Aussagen, dass man sich bereits vor den Playoffs eingehend mit der Playoff-Situation beschäftigte, legen diese Vermutung nahe und scheinen auf den ersten Blick vielleicht sogar clever.
Doch bei genauerem Betrachten der Situation, könnten den Hawks diese Entscheidung letztlich teuer zu stehen kommen. Zunächst scheinen die Pacers in Runde 1 der wesentlich stärkere Gegner als die Nets. Außerdem wäre ein mögliches Duell mit den Knicks in Runde 2 auch nur bedingt leichter. Zu guter Letzt sollten sich die Hawks auch die Frage nach ihrem eigenen Anspruch stellen, scheint das Team nicht stark genug um einen tiefen Playoff-Lauf zu starten. Somit könnte bereits nach der ersten Runde Schluss sein und sämtlich Rechnereien zu Beginn im Vorfeld der Playoffs wären umsonst.
Letzten Endes sind aber all diese Überlegungen nur nebensächlich, da für den ganz großen Wurf jede Mannschaft geschlagen werden muss. Die Ausfälle von Williams und Pachulia werden den Hawks dabei aber sicher nicht helfen. Als Stützen von der Bank werden die Hawks vor allem bei den Wechseln merken, dass die Beiden fehlen und vor allem im Duell mit West und Hibbert hätte die Größe Pachulias von Bedeutung sein können.
Ein wenig Extra-Motivation könnte allerdings Josh Smith an den Tag legen. Der Vertrag des Forward läuft im Sommer aus und mit einer guten Playoff-Vorstellung, könnte er sich als Free-Agent nochmal ein wenig wertvoller machen. Ob eine gute Leistung von ihm aber ausreicht, bleibt abzuwarten. Trotz allem gehen die erfahrenen Hawks hochmotiviert und mit Selbstvertrauen in diese, vielleicht selbst gewünschte Serie.
X-Faktor: Rebounding Atlanta Hawks
Symptomatisch für diese Serie ist, dass der X-Faktor das ganze Team-Verhalten mit einbezieht. Die Ausgeglichenheit der Spieler macht es schwer jemanden hervorzuheben und so wird aber klar, dass das Team Rebounding für Atlanta von enormer Bedeutung wird. Kontrollieren sie die Bretter, nehmen sie den Pacers zweite Wurfchancen, erarbeiten sich aber vielleicht selbst zweite Wurfchancen und können so das Tempo des Spiels selbst bestimmen. Als eines der eher schwach reboundenden Teams und ohne Pachulia wartet also viel Arbeit auf die Hawks, die sich aber mit Vorteilen beim Rebounding auch enorme Vorteil in der Serie erarbeiten können.
Indiana Pacers – Atlanta Hawks Tipp
Spekulationen zu Folge haben sich die Hawks mit ihrem Rückfall auf Platz 6 die Serie mehr oder weniger ausgesucht. Umso mehr Druck werden sie selbst verspüren, diese Entscheidung mit dem Sieg dieser Serie zu bestätigen. Abgesehen von den Verletzungen ist aber gut möglich, dass sie sich übernommen haben und die Pacers eine Nummer zu stark sind. Während die Hawks seit Jahren im Mittelfeld der Playoff-Platzierungen im Osten versuchen den ein oder anderen Favoriten zu ärgern, sind die Pacers hungrig auf mehr und das junge Team machte im letzten Jahr die ersten Schritte in die richtige Richtung.
Die Duelle in der regulären Saison wurde gerecht aufgeteilt und jede Mannschaft gewann zwei Spiele. Auffällig war jedoch die Tatsache, dass es sich nur um Heimsiege handelte und so könnte der Heimvorteil von Bedeutung sein. Letztlich werden die Pacers den Hawks unter anderem deswegen gleich zu Beginn den Schneid abkaufen und so die Serie recht klar gewinnen.
Indiana Pacers – Atlanta Hawks Spiel 1
Mit einem Heimspiel startet die Playoff-Saison für die Pacers. Die ordentliche Heimbilanz und die schwache Auswärtsbilanz der Hawks machen die Rolle des Favoriten und des Underdogs schnell klar. Indiana wird dieser Rolle auch gerecht und sie wollen gleich zu Beginn der Playoffs beweisen, dass ein ähnlicher Lauf wie im letzten Jahr möglich ist.
Die Hawks durch Verletzungen geschwächt, werden sich aber natürlich nicht aufgeben und versuchen den jungen Pacers ebenfalls den Schneid abzukaufen. Letztlich scheint die Mannschaft aus Indiana aber einfach etwas gefestigter und stärker und so werden sie mit einem Sieg in die Playoffs starten.