San Antonio Spurs – Los Angeles Lakers Serie und Spiel 1

San Antonio Spurs – Los Angeles LakersDie stets andauernde Rivalität der Spurs und Lakers geht in die nächste Runde. Doch selten kam es bereits in der 1. Runde zu einem Aufeinandertreffen und noch seltener war die Vorgeschichte, wie es zu diesem Duell kam, verworrener, angespannter und komplizierter.

So gehen die San Antonio Spurs als Tabellenzweiter in diese Serie, nachdem sie den Großteil der Saison auf Platz 1 ausharrten und erst kurz vor dem Ende der Saison mit einigen überraschenden Niederlagen ihren Platz an der Sonne räumen mussten. Zeitgleich hatte man bei den großen Problemen der Lakers aber damit gerechnet, dass es wohl nur zu einem Duell mit den Spurs kommen würde, wenn diese den 1. Platz behalten würden. Der Rückstand auf die Rockets und Warriors schien für die Lakers zu groß und man hoffte letztlich überhaupt auf Platz 8 in die Playoffs zu rutschen. Doch auch die Rockets strauchelten und so konnten sich die Lakers am letzten Spieltag nicht nur in die Playoffs retten, sondern auch noch durch den Sieg im direkten Duell mit den Rockets auf Platz 7 vorschieben.

Doch trotz der Vorfreude auf diesen Klassiker, ist letztlich fraglich was die Fans beider Teams von ihren Mannschaften erwarten dürfen. Die Lakers fanden während der kompletten Saison keine Identität und mussten zuletzt die Verletzung von Kobe Bryant wegstecken. Ohne ihn und Jordan Hill, darf man gespannt sein, in wie weit Howard, Gasol und Nash die Verantwortung übernehmen können und wer in engen Spielsituation Würfe kreieren wird.

Die Spurs sind vom ganz schweren Verletzungspech verschont geblieben und haben bis auf Diaw, der in den kommenden Wochen zurück erwartet wird, alle Spieler an Bord. Leider waren Parker und Ginobili aber zuletzt leicht angeschlagen und zeigten miserable Leistungen. Zu guter Letzt wurde völlig überraschend Stephen Jackson entlassen und die Spurs verloren  einen erfahrenen Role-Player, der auf Grund des rasanten Aufstiegs von Kawhi Leonard Unzufriedenheit über seine Spielzeit äußerste. Coach Popovich wollte aber keinen Störfaktor und so kam es zur Trennung. Als Ersatz wurde Tracy McGrady verpflichtet, der sich während der Saison in China fit hielt, doch es darf bezweifelt ob er den Spurs tatsächlich helfen kann.

Allen Verletzungen zum Trotz darf man sich in diesem Duell aber trotzdem auf eine hochklassige Serie freuen. Viele Stars, eine Rivalität die sich seit 15 Jahren hält und letztlich die Tatsache, dass für Beide ein Ausscheiden in der 1. Runde eine verlorene Saison wäre, macht diese Serie zu einem absoluten Hochkaräter.

Situation San Antonio Spurs (2. Platz: 58 Siege – 24 Niederlagen)

Die Spurs werden sich bestimmt ärgern den Heimvorteil für die Conference Finals abgegeben zu haben. Auch wenn zunächst natürlich die Lakers erst mal besiegt werden müssen, gab der Saisonverlauf den Fans, Spielern und Verantwortlichen das Gefühl, dass in diesem Jahr der große Wurf vielleicht nochmal möglich ist. Hierbei wäre ein Heimvorteil in den Conference Finals sich hilfreich gewesen.

Nachdem sich die Spurs lange Zeit als bestes Team des Westens und bis zur langen Siegesserie der Heat, sogar als bestes Team der NBA sahen, brachen sie auf der Zielgerade völlig ein. Mit 8 Niederlagen in den letzten 13 Spielen, ließen die Spurs all das vermissen was sie bis zu diesem Zeitpunkt ausmachte.  Und während der Oldie Tim Duncan in einen Jungbrunnen gefallen schien, waren es die jüngeren Ginobili und Parker die zum Ende der Saison mit kleineren Verletzungen und schwachen Leistungen große Fragezeichen aufwarfen. Vor allem die Gesundheit Parkers gab zuletzt Grund zur Sorge. Bereits im März verpasste er acht Spiele, bevor er im April nochmal vier Spiele aussetzen musste und bis auf zwei Ausnahmen einen furchtbar schlechten Monat ablieferte. Überraschenderweise schaffte es das Team nicht, die schwachen Leistungen aufzufangen und brachte durch die kurzfristige Entlassung Stephen Jacksons weitere Unruhe ins Team.

Doch die Spurs sind eine erfahrende Franchise und betonten, dass der Rauswurf Jacksons langfristig in diesen Playoffs das Beste wäre. So wurde Tracy McGrady verpflichtet, der die Rolle als Ersatz-Small-Forward erfüllen soll. Um diese Entscheidung zu rechtfertigen, müssen die Spurs aber nun ordentliche Leistungen in den Playoffs zeigen. Gegen einen angeschlagenen Gegner, der gespickt mit Superstars nicht zu unterschätzen ist, darf man also gespannt sein, wie die sich die Spurs präsentieren werden. Sicher ist, dass Tony Parker der vermutlich wichtigste Spieler werden wird, da die Lakers niemanden haben, der den Franzosen auch nur ansatzweise stoppen kann.

Situation Los Angeles Lakers (7. Platz: 45 Siege – 37 Niederlagen)

Die Lakers haben das große Ziel erreicht. Wer nun an die Meisterschaft gedacht hat, liegt aber völlig daneben. Nach einer total verkorksten Saison, die durch den Trainerwechsel und einer Unmenge an Verletzungen geprägt war, haben die Lakers die Playoffs doch noch erreicht.

Mitte Januar befand sich das Team um Kobe Bryant am Tiefpunkt der Saison, als man nach einer Niederlage in Memphis mit 17 Siegen und 25 Niederlagen nicht nur aus den Playoffs gerutscht war, sondern auch acht Spiele von einer ausgeglichenen Bilanz entfernt war. Ein Teammeeting in dem alle Unklarheiten beseitigt werden sollten, wurde schon kurz vor der 25. Niederlage abgehalten und die Spieler beschlossen ihre Egos zurück zu stellen, sich zu vertrauen und nun mit besserem Teamplay nochmal einen Angriff zu starten. Kobe Bryant ging mit gutem Beispiel voran, verzichtete auf viele Würfe und steigerte seine Assist-Werte häufig ins Zweistellige. So ermöglichte er seinen Mitspielern besser ins Spiel zu kommen und die Lakers wurden zusehends besser.

Das größte Manko war jedoch die Lakers-Defense, aber auch hier konnte in den kommenden Wochen Steigerungen festgestellt werden. So kamen die Lakers immer näher ran und letzten Endes versprach Kobe Bryant seinen Fans die Playoffs. Mit Müh und Not erreichten die Lakers diese dann auch, doch mussten sie einen hohen Preis dafür bezahlen. Kobe Bryant spielte in den letzten Spielen fast immer durch und so riss er sich im drittletzten Saisonspiel die Achillessehne. D’Antoni wurde für die hohe Belastung verantwortlich gemacht und dafür das ihr Leader die Playoffs verpassen wird.

Mit Howard, Gasol und Nash stehen natürlich noch genug erfahrene Spieler in den Reihen der Lakers, doch die fehlende Identität wirft Fragen auf, wie die Lakers präsentieren werden. In dem Wissen, dass dies auch ein Vorteil sein kann und hoch motiviert sich auch ohne Kobe beweisen zu wollen, werden die Lakers aber alles geben um dem Sprichwort „Totgesagte leben länger“ einen neuen Beweis anzutreten.

X-Faktor: Steve Blake

Der Lakers-Guard kann zu einem entscheidenden Spieler werden. Natürlich wird er erst einmal auf die Bank zurück müssen, wenn Nash nach seiner Verletzung zurück kehrt.  Doch seine guten Leistungen der letzten Spielen, halfen den Lakers zuletzt beim Erreichen der Playoffs. Auch die Zahl der Würfe erhöhte sich nach dem Ausfall Bryants drastisch und so wird Blake in der Offensive wohl eine größere Rolle erhalten.

Doch neben seiner offensiven Leistung wird ihm sicher auch das schwere Los zuteil, Tony Parker zu verteidigen. Spielt Blake aber eine ordentliche Serie und kann er gute Leistungen abrufen, könnte das Duell nochmal etwas spannender gemacht werden. Die dünne Bank der Lakers wird seine Hilfe jedenfalls bitter nötig haben.

San Antonio Spurs – Los Angeles Lakers Tipp

Sollten die Spurs nicht weiter kommen, wäre dies wohl eine der größten Überraschungen der Playoffs. Nach einer völlig verkorksten Saison und ohne Kobe Bryant scheinen die Lakers mehr denn je wie ein angeschlagener Boxer zu wirken. Doch gerade hier ist Vorsicht geboten, da sie nicht unterschätzt werden dürfen. Die Spurs haben aber genug Erfahrung und Klasse und sollten die Probleme der Lakers in den eigenen Vorteil ummünzen können.

Nachdem die Spurs die ersten zwei Duelle der regulären Saison gewinnen konnten, mussten sie jedoch zum Ende eine Niederlage hinnehmen. Dass sie diese Niederlage ausgerechnet im ersten Spiel gegen die Lakers ohne Kobe geschah, macht die Serie vielleicht nochmal etwas spannender und man darf gespannt sein, ob es einfach ein Glücks-Sieg war oder ob die Lakers ohne Kobe in diesem Jahr vielleicht besser zu Recht kommen als man zu Glauben vermag. Mit Sicherheit könnte den Lakers der eine oder andere Sieg gelingen, doch eine ganze Serie zu gewinnen, scheint bei dem Verlauf der Saisons unwahrscheinlich. San Antonio zieht erwartungsgemäß in die zweite Runde ein.

San Antonio Spurs – Los Angeles Lakers Spiel 1

Das erste Spiel findet natürlich in San Antonio statt und die Spurs wollen mit ihrer guten Heimbilanz diesen Vorteil nutzen. Doch Hauptaugenmerk wird in diesem Spiel zunächst die Verletztensituation sein. Während auf Lakers-Seite die Ausfälle von Bryant und Hill sowieso klar sind, ist Steve Nash die große unbekannte Variable. Auf Grund von Nervenproblemen im Rückenbereich konnte er in den letzten Wochen kaum joggen, doch er gab zu verstehen, dass er spielen will.

Auf Seiten der Spurs stand zuletzt nur noch Boris Diaw auf der Liste der Ausfälle. Parker und Ginobili waren wieder dabei, doch der Fitnessstand der Beiden darf nach häufigen Ausfällen und schwachen Leistungen in Frage gestellt werden. Somit ist noch offen, in welcher Formation die Teams antreten werden und ob vor allem die Spurs Profit aus der schwierigen Lakers-Situation schlagen können.

Dass Spiel 1 häufig schon einen ersten Vorgeschmack auf die Serie geben kann, wissen Beide und so wird die Intensität von Beginn an sehr hoch sein. Was jedoch für die komplette Serie gilt, gilt auch für Spiel 1. Die Spurs sind zu stark und werden direkt klar machen, dass sie den Lakers keinen Lucky-Punch erlauben wollen. Angeführt von Duncan, Parker und Co. werden sie das erste Spiel klar für sich entscheiden und die Lakers-Angriffe abwehren.

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