New York Knicks – Boston Celtics Vorbericht zur Serie und Spiel1
Den Anfang in den diesjährigen Playoffs machen zwei der traditionsreichsten Teams der NBA. Die New York Knicks treffen auf die Boston Celtics und nach einigen heiß umkämpften Duellen in der regulären Saison, dürfen sich die Fans auf die wohl intensivste Serie in der Eastern Conference freuen.
Die New York Knicks schlossen die Saison mit einem beeindruckenden Lauf als Tabellenzweiter ab und erkämpften sich damit nicht nur den sicheren Heimvorteil bis zu den Conference Finals, sondern auch das Selbstvertrauen mit einer guten Form in die Playoffs zu starten.
Diesen Vorteil werden die Boston Celtics nicht haben, da sie 11 der letzten 16 Begegnungen verloren und somit ihrer Form hinterherlaufen. Wirklich beunruhigen wird sie die letzten Ergebnisse aber nicht. Zu erfahren ist das Team um Doc Rivers und sie wissen genau, dass die Karten in den Playoffs neu gemischt werden und dass bereits das erste Spiel sämtliche Vorzeichen verändern kann.
Trotz der vielen Verletzungen und damit nicht kompletten Kadern ist die Qualität beider Mannschaften unglaublich hoch und auch die Meisterschaftserfahrung vieler Spieler wird das Spiel beider Teams qualitativ aufwerten. Auch wenn kein Offensiv-Feuerwerk erwartet werden kann, ist diese Serie ein absolutes Muss für Basketball-Fans und wird sicher den hohen Ansprüchen gerecht werden.
Situation New York Knicks (2. Platz: 54 Siege – 28 Niederlagen)
Mit dem 2. Platz in der Eastern Conference zum Abschluss der Saison, bewiesen die Knicks die Stärke die ihnen zu Beginn der Saison zugesprochen wurde. Doch mit ein wenig mehr Glück hätte die Bilanz letztlich sicher sogar noch besser ausfallen können. Nach einem beeindruckenden Saisonstart ohne Stoudemire und Iman Shumpert, dachte man die Verletzungssituation würde sich ein wenig entspannen, als beide nach einigen Wochen wiederkehrten.
Leider war jedoch genau das Gegenteil der Fall und nach und nach verletzten sich immer mehr Spieler. Kein Spieler stand den Knicks in allen 82 Spielen zur Verfügung und mit J.R. Smith, Steven Novak und Pablo Prigioni waren es drei Reservisten, die die meisten Spiele für New York machten. So hatte Coach Woodson im letzten Saisonspiel auch nur 7 aktive Spieler zur Verfügung, da die angeschlagenen Spieler natürlich geschont wurden.
Doch ob sich die Situation in der ersten Runde entspannen wird, ist unklar. Marcus Camby und Amare Stoudemire sind für die komplette Serie fraglich, während die Einsätze von Prigioni, Copeland und Martin bisher nur für Spiel 1 unklar sind. Iman Shumpert und Tyson Chandler setzten zuletzt zwar auch aus bzw. mussten das letzte Spiel vorzeitig beenden, doch immerhin ist ihr Einsatz wahrscheinlich.
Letztlich stehen den Knicks, die sich kurz vor Saisonende vom verletzten Kurt Thomas trennten und dafür Quentin Richardson verpflichteten, aber noch immer genug starke, erfahrene und vor allem motivierte Spieler zur Verfügung. Allen voran natürlich Carmelo Anthony, der es in seiner langen Karriere bisher nur einmal aus der ersten Playoff-Runde schaffte. Nachdem er sich den Scoring-Titel sichern konnte wird er besonders heiß darauf sein, seine Kritiker Lügen zu strafen und den Knicks einen tiefen Playoff-Run zu bescheren.
Mit dem vermeintlich besten sechsten Mann der Liga, J.R. Smith, und vielen NBA-Veteranen scheinen die Vorzeichen daher trotz der Verletzungen gut für ihn und die Knicks, sich in den Playoffs für die gute reguläre Saison zu belohnen.
Situation Boston Celtics (7. Platz: 41 Siege – 40 Niederlagen)
Nach den Ergebnissen der letzten Wochen steht ein großes Fragezeichen hinter den zu erwartenden Leistungen der Boston Celtics. Viele unnötige und fragwürdige Niederlagen und ein fehlendes Teamgefühl lässt die Chancen der Celtics gegen ein starkes Team aus New York eher schlecht aussehen.
Die Celtics jedoch abzuschreiben, wäre ein fataler Fehler. Bereits im letzten Jahr überraschten Pierce, Garnett und Co. viele Fans der Liga, als sie sich erneut bis in die Conference Finals durchkämpften und sich erst in Spiel 7 gegen den späteren Meister, die Miami Heat geschlagen geben mussten. Bei allem Respekt, den die Celtics verdienen, scheint jedoch äußerst unwahrscheinlich, dass dieses Kunststück erneut gelingen wird. Mit Ray Allen verließ sie einer der wichtigsten Stützen und mit Rajon Rondo verlor man den Kopf der Mannschaft inmitten der Saison. Nach Rondos Verletzung bewies die Mannschaft aus Boston zwar, dass sie den Ausfall besser als gedacht kompensieren konnten, doch letztlich wiegt der Ausfall für die Playoffs wohl etwas zu schwer.
So wird sich die Verantwortung mehr denn je auf Paul Pierce und Kevin Garnett verteilen, die jedoch hoffen, auf die Unterstützung von Jason Terry oder Jeff Green bauen zu können, die oft genug bewiesen, dass sie zu Top-Leistungen fähig sind.
Die Verletztensituation ist im Vergleich zu den Knicks nur bedingt entspannter. Zwar sind weniger Spieler angeschlagen, doch mit Rondo und Sullinger fehlen nicht nur der Starting-Aufbau, sondern auch ein motivierter Rookie, der sich einen festen Platz in der Celtics-Rotation sichern konnte. Pierce und Terry gelten offiziell als angeschlagen, doch ein Ausfall wird wohl nicht erwartet.
Für die Celtics beginnt mit diesen Playoffs wohl die allerletzte Chance mit Pierce und Garnett als Anführer, einen letzten Anlauf Richtung Finals zu starten. Durch den Ausfall Rondos werden die zwei betagten All-Stars nochmal alles aus sich rausholen. Letztlich sorgt aber die fehlende Tiefe des Kaders für Zweifel, dass überhaupt die erste Runde überstanden werden kann.
X-Faktor: Jeff Green
Der Forward der Celtics scheint neben Paul Pierce der einzige Spieler in den Reihen der Celtics der sich selbst einen Wurf kreieren kann. Mit steigender Intensität der Verteidigung kann dies ein wichtiger Faktor in den Playoffs werden und somit ein wenig Druck von den Schultern Pierces nehmen.
Für Green, der das komplette letzte Jahr auf Grund einer Herz-OP verpasste, ist diese Serie also eine Möglichkeit sich noch mehr ins Rampenlicht zu spielen, als er es während der Saison schon tat. Ob es allerdings reicht, um den Ausgang des einen oder anderen Spiels zu beeinflussen, oder sogar der ganzen Serie einen anderen Ausgang zu bescheren bleibt abzuwarten.
New York Knicks – Boston Celtics Tipp
Der direkte Vergleich in der regulären Saison ging mit 3 Siegen und 1 Niederlage an die New York Knicks. Nachdem die ersten beiden Spiele im Januar noch knapp und umkämpft waren, setzten sich die Knicks im März zweimal recht deutlich durch. Die Knicks hatten zudem die bessere Offense und die bessere Defense und scheinen insgesamt etwas gefestigter als die Celtics, die zuletzt wieder größere Probleme hatten, ihre Ausfälle zu kompensieren.
Durch die bessere Bilanz starten die Knicks zudem mit dem wichtigen Heimvorteil in die Playoffs. Boston ist somit der klare Underdog und auch wenn Coach Doc Rivers seiner Mannschaft sicher die richtige Einstellung mit auf den Weg geben kann, scheinen die Knicks letztlich zu stark für die Mannschaft auf Boston. Es wird vielleicht für einen oder zwei Siege reichen, doch am Ende gehen die Knicks als klarer Sieger aus der 1. Runde hervor.
New York Knicks – Boston Celtics Spiel 1
Das erste Spiel findet in New York statt und die Fans der Knicks brennen auf dieses Spiel. Nachdem man sich im letzten Jahr nach der ersten Runde verabschieden musste, scheint das Team in diesem Jahr gefestigter, selbstsicherer und vor allem spielerisch auf einem anderen Level. Mit Carmelo Anthony geht der beste Spieler der Knicks voran und bewies im Laufe der Saison, dass sein Spiel wesentlich besser wurde. Auch der Fokus scheint größer als in den letzten Jahren und somit wird Melo von Beginn an beweisen wollen, dass dieses Jahr ein Besonderes sein wird.
New York wird die Celtics von Beginn an unter Druck setzen und klar machen warum sie als Favorit in der Serie gelten. Angetrieben von Melo und den Fans darf man zwar gespannt auf die Reaktion der Celtics schauen, doch letztlich setzen die Knicks mit dem Sieg in Spiel 1 ein erstes Zeichen.